Ihm es wichtig darzustellen, sagte Kausch vor den Wiesseer Gemeinderäten, dass in der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) wirklich gearbeitet werde, auch wenn die Außenwirkung vielleicht eine andere sei. „Kein Gast wird stehen gelassen. Alle Anfragen und Beschwerden werden bearbeitet“, versicherte Kausch.
Auch er als Interimsgeschäftsführer mache mehr, als nur seine Buchhaltung. Dies darzustellen, sei ihm persönlich wichtig. Es versuche alle Themen abzuarbeiten. Dazu gehöre die Gesellschafterversammlung am gleichen Tag mit der Verabschiedung des Jahresabschlusses, Gespräche mit dem Wirtschaftsprüfer und dem Rechnungsprüfungsausschuss. Aber auch die öffentlichen Toiletten in Gmund gehörten zu seinen Aufgabenbereich. Eben alles, was touristische Belange betreffe.
Vorrangig gehe es nun darum, die Online-Buchbarkeit nach vorne zu bringen. Dies allein schon sei ein sehr komplexes Thema. Zeitaufwändig seien in den letzten Wochen auch die Verhandlungen mit dem RVO gewesen, um eine freie Busfahrt für Urlauber zu ermöglichen. „Wenn dies gelingt, wäre es ein Meilenstein“, so Kausch. Wegen der Tegernsee-Card sei man auch mit der Schifffahrt im Gespräch. „Hier wird es sehr bald Ergebnisse geben“, prophezeite Kausch.
Transparenz und Vertrauen wiederherstellen
Die TTT habe auch neue Projekte ins Leben gerufen. Kausch nannte beispielsweise die sanfte Internationalisierung. Er verstehe darunter mehr Aktivitäten auf dem englisch-sprachigen Markt.
Solange wir aber keine Infrastruktur haben, in der sich ein Ausländer zurechtfindet, solange brauchen wir auch keine Werbung dafür machen. Deswegen schauen wir Schritt für Schritt, dass wir in diese Richtung kommen. Nur ein englischer Prospekt reicht da nicht.
Die größten Themen der vergangenen Wochen aber seien Transparenz und Vertrauen gewesen. Damit alle Gemeinderäte um den See nun auf der gleichen Basis diskutieren könnten, habe man eine neue Unternehmens-Website geschaffen, die www.Tegernseer-Tal-Tourismus.de. Dort könne man nachlesen, was die TTT den ganzen Tag so treibe. Hier sei alles zusammengestellt, inklusive der Bilanz und den Gästestatistiken.
“Wir brauchen keine Scharfmacher”
Birgit Trinkl (Wiesseer Block) bemängelte, dass Kausch kein Wort in seinem Vortrag über das Mitspracherecht des Beirats verloren habe. Kausch erwiderte, dass er deswegen nichts sagen könne, weil diese Diskussion zwischen den Beiräten und den Tal-Bürgermeistern erst am 27. Juli geführt werden soll. Bisher sei er nicht daran beteiligt gewesen. Höß sprang Kausch bei und meinte, dass es auf Grund der erregten Diskussionen, die es über vorzeitigen Abgang von Köhl gegeben habe, nun Möglichkeiten erarbeitet würden, wie man die gewünschte Mitsprache des Beirates umsetzen könne.
Robert Huber (SPD) plädierte dafür, darauf zu achten, wie der Beirat künftig besetzt werde. „Es sollten nicht wieder die Leute berufen werden, die Schuld daran waren, dass der langjährige TTT-Chef Georg Overs gegangen ist. Das wäre fatal und dem Beirat nicht würdig“. In diesem Gremium brauche man keine Scharfmacher.
Wie Kausch denn der Posten gefalle, den er derzeit als Interims-Chef ausübe, wollte Huber wissen. „Ich habe mich zwar nicht darum beworben, aber ich fülle ihn gerne aus“, so der TTT-Chef. Denn er glaube, dass man Einiges noch optimieren könne. Um sich für solch eine Stelle zu bewerben, brauche man auch eine politische Sicherheit. „Ich sage es ehrlich, ich möchte auch nicht verheizt werden“. Zunächst sei das Hauptziel, weitere Kosten zu sparen.
„Kommunikationspanne“
Für Florian Sareiter (CSU) ist “das Kind schon in den Brunnen gefallen.” Die Causa Köhl bezeichnete Sareiter als “Kommunikationspanne, die der TTT geschadet“ hat. Daher hätte er auch gerne gewusst, wie es mit der Neuausschreibung für den Chefposten vorangeht und wie man die hohen Personalkosten der Tourist-Info in Bad Wiessee senken könne.
Kausch: „Wir wollen erst einmal alle Grundlagen für Einsparmöglichkeiten zusammenstellen. Nur von oben herab zu sagen, wir sparen an den Mitarbeitern, das wollen wir nicht. Wir müssen zunächst klären, was tun wir und wo wollen wir hin“. Dafür brauche man eine Strategie, was sind die Zielgruppen und Märkte. Daran könne man dann ableiten, wo es strukturelle Veränderungen geben könne.
Wenn die politische Diskussion mit den Beiräten bis Ende des Jahres beendet werde, dann dürfte auch die Struktur der TTT stehen und ein neuer Geschäftsführer würde dann eine tragbare Basis vorfinden.
Rückblickend meinte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block):
Über eines sollte man sich im Klaren sein, dass man sich mit Georg Overs deutlich weiterentwickelt hat.
Daher sei es ein riesiger Fehler gewesen, den früheren TTT-Geschäftsführer zu verlieren. „Er hat so große Fußstapfen hinterlassen“, so Höß, „die nicht so leicht gefüllt werden können“.
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