Lange diskutierte der Tegernseer Stadtrat über Erhalt oder Abriss des in die Jahre gekommenen Feuerwehrhauses in der Hirschbergstraße. Mögliche Standort-Alternativen wurden in Betracht gezogen. Das ungenutzte Gelände in unmittelbarer Nähe zur Bahn stand zwar zur Wahl, erfüllte aber laut Bürgermeister Johannes Hagn nicht die nötigen Voraussetzungen. Andere potentielle Grundstücke seien „entweder nicht im Besitz der Gemeinde oder zu klein“, wie der Bürgermeister bereits im Mai in der Stadtratssitzung verkündete. Übrig blieb das derzeitige Gelände in der Hochfeldstraße.
„Jetzt müsse die Faktenlage geprüft werden“, teilt Bürgermeister Johannes Hagn auf Anfrage mit. Die Stadt habe den Auftrag, der Freiwilligen Feuerwehr einen Arbeitsplatz zu beschaffen, der ausreichend Sicherheit und optimale Arbeitsbedingungen biete, so Hagn. Er sieht das Hauptproblem darin, dass die „Fahrzeuge zu groß, und die Einfahrt zu klein“ sei.
Eine Auslagerung der Lagerräume nach Gmund beispielsweise befürworte er persönlich nicht. Die Freiwillige Feuerwehr in Tegernsee sei eine „Stützpunkt-Feuerwehr“, sagt er und fügt hinzu:
Wir brauchen die Einsatzleitung direkt vor Ort.
Deshalb prüfe man, ob die Lagerräume nicht direkt auf dem Gelände untergebracht werden könnten. Jetzt seien andere Fragen zu klären: Müssen Änderungen am Bau vorgenommen werden? Kann das Gebäude entkernt werden? Welche Maßnahmen sind sicherheitstechnisch erforderlich? Wieviel Abstellfläche benötigt man für die Fahrzeuge vor dem Gebäude? Ist eine „Gelände-Versetzung“ erforderlich? Wie schaut die Verkehrssituation aus? Welche Kosten entstehen?
Sicherheit geht vor
Das nicht denkmalgeschützte Gebäude bedarf auf jeden Fall einer Anpassung an die aktuellen Anforderungen. Die Statik muss überprüft werden und es fehlen Schlaf- und Duschräume sowie Umkleiden für Frauen. Ob es dafür nötig sei, das Feuerwehrhaus abzureißen, oder ob es erhalten werden könne, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzuschätzen, so Hagn.
Die Vor- und Nachteile würde man noch ausgiebig abwägen. „Sollte es abgerissen werden, so besprechen wir das vorab mit der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal,“ so versucht der Tegernseer Bürgermeister mögliche Wogen bereits im Vorfeld zu glätten. Vielleicht sei es sinnvoll, so Hagns Idee, bei einem „Tag der Offenen Tür“ den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit zu geben, sich selbst ein Bild vom Altbau zu machen.
Spielplatz muss weichen
Eine wichtige Frage spielt für die Tegernseer auch die Frage: Wohin mit den derzeitigen Mietern? Sechs Wohnungen würden sich laut Hagn derzeit im Feuerwehrhaus befinden. Dabei stellt er klar: “Wenn es zum Abriss kommt, müssen die Mieter in anderen Wohnungen unterkommen.”
Und das ist nicht die einzige Änderung. Klar ist mittlerweile auch, dass der beliebte Spielplatz an der Hochfeldstraße in unmittelbarer Umgebung zum Feuerwehrhaus dem neuen Gebäude wird weichen müssen. Eine Verlegung habe man bereits mit dem Förderverein für die Kinder der Stadt Tegernsee abgesprochen. Alternativ soll ein neuer Spielplatz im Kurgarten entstehen.
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