Die Tegernseer Zeitung befasst sich heute mit einem erneuten “Eklat” in der letzten Wiesseer Gemeinderatssitzung.
In der hatte sich Gemeinderätin Ingrid Versen, unter anderem freie Mitarbeiterin der Merkur-Redaktion, ein weiteres Mal kritisch zur “Geschichte der Wunderheilung im Jodschwefelbad” – erschienen im Wiesseer Gemeindeboten – geäußert.
Um was es genau geht, kann man im ursprünglichen Artikel vom 20. Mai weiter unten nachlesen. Vor gut zwei Monaten war Bürgermeister Peter Höß zwar bereits auf den Antrag von Ingrid Versen eingegangen und hatte eine Stellungnahme des Betriebsleiters vorgelesen.
Doch Versen war damals nicht anwesend. Der Grund für Sie Peter Höß zu einer erneuten Stellungnahme zu drängen.
Höß sah dazu allerdings keine Notwendigkeit, was Versen mit einem “dann handelt es sich wohl um eine Zeitungsente” quitierte. Ihr CSU-Kollege Rainer Kathan konnte sich daraufhin ein wiederholtes “so `n Schwachsinn” in Richtung Versen nicht verkneifen. Die so Gerügte verbat sich die Formulierung.
Gegenüber der Tegernseer Stimme bedauert Kathan die Wortwahl. Betont aber, er habe ein Zeichen setzen wollen, dass es sich bei dem dauerhaft vorgetragenen Genörgle Versens mitnichten um die Meinung der kompletten Wiesseer CSU-Fraktion handelt.
“Einige wollen den Ort nach vorne bringen und andere beschäftigten sich ständig mit einem Artikel, der eigentlich für das Jodschwefelbad positiv ist,” so Kathan.
Unsere Meinung:
Sicherlich lässt sich über die Wortwahl im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung streiten. Aber Bad Wiessee steht vor großen Herausforderungen, die Zeit, Energie und Geschlossenheit erfordern.
Wenn man sich die dauerhaft, persönlich ambitionierten Einwürfe und kalkulierten Eklats von Ingrid Versen anschaut, dann muss man langsam daran zweifeln, ob es der langjährigen Gemeinderätin tatsächlich noch um den Ort geht oder um die Befriedigung eigener Befindlichkeiten.
Bad Wiessee werden diese kleinen Nichtigkeiten zumindest nicht weiterbringen.
Ursprünglicher Artikel vom 20. Mai:
„Ich bin überzeugt von unserem Wasser und ich weiß, dass es heilen kann!“ Dieses Zitat von Lenz Biller, technischer Leiter am Jodschwefelbad und der folgende Artikel im aktuellen Wiesseer Gemeindeboten sorgt für Verwunderung bei Gemeinderätin Ingrid Versen.
Versen, selbst jahrelang verantwortlich für das frühere Gemeindemagazin “Bad Wiessee im Blick”, hat auf der gestrigen Sitzung des Wiesseer Gemeinderates in einem offiziellen Antrag um Klärung der ominösen Wunderheilung einer Kurpatientin verlangt.
Die CSU-Gemeinderätin, die im Tal als freie Journalistin unter anderem im Auftrag des Gelben Blattes unterwegs ist, hinterfragt dabei die Aussagen im Gemeindeheft in ihrer gewohnt kritischen Art:
In welchem Jahr fand diese Heilung statt?
Wie heißt die Patientin?
Wie alt war Sie?
Und wo kommt Sie her?
Ingrid Versen, die als Antragstellerin selbst nicht persönlich anwesend war, kritisiert in ihrem Antrag vor allem den Umstand, dass das Jodschwefelbad diese Wunderheilung erst jetzt bekanntgegeben habe. Bürgermeister Peter Höß lies es sich trotz ihrer Nichtanwesenheit nicht nehmen daraufhin die offizielle Stellungnahme von Lenz Biller vorzulesen.
Während einer Führung im Jodschwefelbad habe sich laut Biller eine ältere Dame zu Wort gemeldet. Unter rheumatischen Schmerzen wäre Sie, laut eigener Aussage, vor einigen Wochen fast nicht die Stufen zum Bad hochgekommen. Nach einer Badekur mit 15 Bädern sei die Dame aber am Tag des Berichtes noch auf der Aueralm gewesen. “Ich bin müde wie ein Hund aber uch musste ihnen und den anwesenden Gästen das sagen.” Da die Führung weitergegangen sei, sei es ihm aber nicht mehr möglich gewesen Anschrift und Alter der Dame herauszufinden.
Biller hatte der Stellungnahme auch einen Brief an die Wiesseer Kurverwaltung von 1991 beigefügt, in dem ein Gast auf die ungewöhnliche Heilung seiner multiplen schorfischen Warzen hinwies. Eine Heilung, die die Patientin auch noch Monate später nach ihrer Heimkehr glücklich machte.
Eine Abstimmung zu dem Antrag von Gemeinderätin Versen war nicht nötig. Obwohl Bürgermeister Höß darauf hinwies, dass eine Wunderheilung auch immer mit einer Seligsprechung zusammenhängen muss. Er jedoch noch keinen gefunden habe, den man selig sprechen lassen könnte.
Der Vollständigkeithalber hier noch der Artikel aus der Maiausgabe des Wiesseer Gemeindeboten, der zu der kritischen Nachfrage geführt hat:
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