Sie werden als Krachmacher, Luftverpester und Sicherheitsrisiko dargestellt. Seit jeher haben Lkw mit einem Negativimage zu kämpfen. Auch im Tal werden die Transporter kritisch beäugt. In einer Ferienregion, die mit Schlagworten wie Ruhe und Ländlichkeit wirbt, gehören sie eher zu den Störenfrieden.
Dabei gilt im Tal seit knapp zehn Jahren ein eindeutig geregeltes Nachtfahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Ausgenommen davon ist auch nicht der Lieferverkehr oder Firmen, die im Tegernseer Tal ihren Standort haben. Ein großer Nachteil, wie einige finden. Vor allem nach dem es bereits Ausnahmen gibt.
Denn rund 20 LKW besitzen Sondergenehmigungen, die es den Fahrern erlauben, beispielsweise montags schon ab vier Uhr Früh durchs Tal zu fahren. Das bestätigt auch die Kontrolle der Polizei in der Stadt Tegernsee. „Da seien aber lediglich einige Holzlaster gegen 4 Uhr morgens die Ausnahme“, so Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn auf einer Stadtratsitzung vor einem Monat.
Ausnahme für Stettner?
Doch nun will ein Rottacher Fachmarkt eine Ausnahmegenehmigung bekommen, die möglicherweise wegweisend für andere Unternehmen sein könnte. Wolfgang Stettner hat einen Antrag im Rottacher Gemeinderat eingereicht, der es seinen beiden 14 und 26 Tonnen schweren Lastwagen erlauben würde, bereits um 3 Uhr vom Hof am Birkenmoos loszufahren, um die Kundschaft pünktlich zu erreichen.
Diskutiert wird Stettners Antrag bei der nächsten Sitzung des Rottacher Gemeinderates am kommenden Dienstag, den 2. August. Ab 19 Uhr wird das Gremium über die Genehmigung beraten. Dabei fürchten einige, dass Stettners Antrag Vorbildwirkung haben könnte. So hatte bereits das Tegernseer Brauhaus in der Vergangenheit eine Abfuhr erhalten. Vor möglichen Bezugsfällen haben die Gemeinden großen Respekt. Wie kritisch das Thema LKW-Fahrten ist, wurde erst vor einigen Wochen im Tegernseer Stadtrat deutlich.
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