Sie sind eines der wegweisenden Fachgebiete der Zukunft: Die Informations- und Kommunikationstechnologien. Seit vielen Jahren boomt die IT-Branche. Tendenz weiter steigend. Wurden sie vor zwei Jahrzehnten noch als „Nerds“ abgestempelt, ist das Berufsbild der “IT’ler” dank den Zuckerbergs, Spiegels und Systroms dieser Welt angesagt wie nie. Sie sind die Entwickler – und gestalten so unsere Zukunft.
Doch so zahlreich wie die immer neuen Innovationen der Branche, sind auch die verschiedenen Berufe. Der Enstieg erfolgt dabei oft durch eine der anspruchsvollen dreijährigen Ausbildungen. Bei der Entscheidung helfen und die positiven Erfahrungen über ihre Lehre weitergeben, möchten die angehenden IT-Fachkräfte im heutigen Teil des TS-Ausbildungsratgebers:
Sebastian, 19: Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung
„Ich beginne nächsten Monat mein zweites Lehrjahr als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung oder vereinfachter gesagt: Als Programmierer. Damit habe ich mir nach dem Abitur meinen Kindheitstraum erfüllt. Schon von klein auf haben mich Computer fasziniert. Mit 16 habe ich dann meine erste kleinere Anwendung geschrieben. Heute helfe ich bei der Entwicklung von Softwarelösungen für die Industrie.
Die besondere Herausforderung liegt dabei in der Umsetzung der Kundenwünsche. Diese verfügen selten über IT-Kenntnisse und so ist es umso spannender die Anforderungen der Kunden in die Sprache der Informatik zu übersetzen. Die Lehre empfehle ich allen, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollen. Fundierte Kenntnisse der Mathematik und erste Programmiererfahrung verstehen sich dabei von selbst. Denn: Die Ausbildung ist wirklich anspruchsvoll.
Doch für mich ist es genau das Richtige. In der Arbeit und in der Berufschule kann ich meine Kenntnisse stetig ausbauen, denn ich lerne täglich Neues dazu. Nach meiner Ausbildung möchte ich meine eigene Software-Firma gründen. Wenn man einmal weiß, wie Anwendungen geschrieben werden ist nahezu nichts unmöglich. Ich denke das macht den besonderen Reiz aus. Denn die Zukunft gehört uns IT’lern. Mein Gehalt liegt derzeit bei 930 Euro brutto. Ich habe 30 Urlaubstage und arbeite 40 Stunden die Woche.”
Ludwig, 20: Informatikkaufmann
„Im dritten und letzten Lehrjahr als Informatikkaufmann bei einer großen Einzelhandelskette kann ich sagen: Das war die perfekte Entscheidung. Zwar wusste ich recht früh – so aber der neunten Klasse auf der Realschule – dass ich etwas mit IT machen möchte, dennoch hat es mich abgeschreckt mein restliches Leben vor dem PC zu verbringen. Also habe ich in den Ferien einige Praktika absolviert. Beim dritten Praktikum in der Branche fiel der Groschen. Informatikkaufmann, das ist es.
Gefragt ist technisches Know-How – aber anstatt dieses am PC anzuwenden, geht es bei mir im Unternehmen in erster Linie darum, dieses im persönlichen Gespräch zu nutzen. Dabei sind wir die Schnittstelle zwischen den einzelnen Fachabteilungen und den IT-Spezialisten. Die jeweiligen Abteilungsleiter erstellen mit uns ein Anforderungsprofil an die neue Software oder das neue IT-System und wir versuchen dann gemeinsam mit unseren Fachinformatikern diese umzusetzen – unter Berücksichtigung kaufmännischer Aspekte.
Diese Mischung aus persönlichem Gespräch, unternehmerischem Denken und technischem Fachwissen macht für mich den Reiz am Berufsbild Informatikkaufmann aus. Meine Ausbildungsvergütung liegt im dritten Jahr bei 970 Euro brutto und ich habe 26 Urlaubstage. Meine wöchentliche Arbeitszeit beträgt 38 Stunden.“
Philipp, 22: Fachinformatiker für Systemintegration
„Ich habe gerade mein zweites Lehrjahr als Fachinformatiker für Systemintegration hinter mich gebracht. Dabei war der Weg dahin alles andere als gradlinig. Nachdem ich die Wirtschafts-FOS beendet habe, stand für mich fest, dass ich nicht in die kaufmännische Richtung gehen werde. Als begeisterter Online-Spieler interessierte ich mich dann für den Bereich Informationstechnologie. Fachinformatiker schien mir zu dem Zeitpunkt das passende Berufsbild.
Also begann ich meine erste Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Rückwirkend betrachtet ein Fehler. Die Thematik rund um das Programmieren war mir einfach zu theoretisch. Dank meiner sehr entgegenkommenden Ausbilder konnte ich am Ende der Probezeit die Ausbildung wechseln. Fachinformatiker wollte ich bleiben – jedoch konzentriere ich mich auf die sogenannte Systemintegration.
Der Unterschied: Statt den ganzen Tag Programmiercodes in die Tastatur zu hacken, helfe ich nun bei der Entwicklung und Konfiguration von komplexen IT-Systemen. Jedes mittelgroßes Unternehmen benötigt inzwischen Server und vernetzte Rechen-Desks. Und genau hier komme ich ins Spiel. Dabei geht es nicht zuletzt darum, den Kunden zu beraten, um die passende Lösung für ihn zu finden.
Mit dieser praktischeren Richtung des Fachinformatikers bin ich absolut zufrieden. Wir sind die Praktiker der IT-Branche, genau das Richtige für mich. Mein Gehalt beträgt 870 Euro brutto bei 40 Stunden pro Woche und 30 Urlaubstagen im Jahr.”
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