Im Juni letzten Jahres eröffnete der Biergarten auf Gut Kaltenbrunn. Das Konzept: ein Familienbiergarten mit lockerer Bestuhlung und Spielgeräten für Kinder. Aber man hatte sich verkalkuliert. Die hohen Preise, der zu kleine Spielplatz und die bewusste Einteilung von Familien und der gehobenen Klientel eine Ebene höher ließen kritische Stimmen laut werden, die das Konzept als „Zwei-Klassen-Biergarten“ bezeichneten.
Also änderte man knapp ein Jahr später den Plan. Statt Familienbiergarten nahm man unter dem Arbeitstitel „Radl-Biergarten“ entsprechende Änderungen vor. Es entstand ein neuer, „klassischer Biergarten“ mit Seeblick und Platz für 512 Gäste an Holztischen und Bänken. Der Selbstbedienungsbereich blieb, aber jetzt kaufte der Besucher seine Biergarten-Schmankerl aus einer Holzhütte. Ein Radlplatz machte den Arbeitstitel stimmig.
512 Sitzplätze bleiben
Doch irgendetwas passt wohl noch immer nicht. Denn gestern lag dem Gmunder Ortsplanungsausschuss ein Antrag von Betreiber Michael Käfer vor, der einen Änderungsantrag auf Neuanlage eines „Selbstbedienungsbiergartens“ stellt. Die Anzahl der derzeit genehmigten 512 Sitzplätze solle zwar bestehen bleiben, man wolle sie aber neu aufteilen und einen Teil nach oben verlegen, erklärte Gmunds Zweiter Bürgermeister Georg Rabl (FWG) den anwesenden Gemeinderäten.
Soll heißen, im unteren Bereich – auf der Zufahrtsebene – habe man vor, den Biergarten „aufzulockern“, wie es die Gmunder Bauamtsleitern Christine Lang ausdrückt. Und beim Auflockern kann eben schon einmal der Radlplatz verschwinden und ein neues Gebäude dazukommen.
Ob die zehn Gemeinderäte bei ihrer Zustimmung das Parkchaos bedacht haben, das entstehen wird, wenn die Radlfahrer künftig ihren Parkplatz suchen müssen?! Wohl nicht, denn Gegenstimmen gab es keine.
SOCIAL MEDIA SEITEN