Dreizehn Jahre lang organisierte die Gmunder Agentur Flowmotion das Mountainbike-Festival am Tegernsee. Ein Festival, das die Region bekannt gemacht und viele Touristen bereits Tage vor der Veranstaltung an den See gelockt hatte. In den letzten Jahren kämpfte Flowmotion-Chef Florian Hornsteiner jedoch immer mehr darum, marathon-geeignete Strecken für die Radsportler zu finden. Zunehmende Widerstände von Grundstückseigentümern, auf deren Flächen die Strecken verliefen, wurden zum dauernden Problem.
Man habe sämtliche Alternativ-Strecken geprüft, so Florian Hornsteiner im Juni nach der letzten Veranstaltung, die auch von den Teilnehmern nicht mehr richtig angenommen wurde. „Ein anderes Streckennetz gibt es nicht.“ Ohne die Zustimmung der Grundstückseigentümer sah sich Hornsteiner damals gezwungen, das Festival im nächsten Jahr auszusetzen.
Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU), der sehr eng mit der Agentur Flowmotion zusammenarbeitet, erklärte auf Nachfrage: “Sowohl die Stadt als auch die Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) haben sich zusammen mit Florian Hornsteiner bemüht, neue Strecken zu finden. Aber langsam gehen uns die Argumente aus. Wir können die Grundstückseigentümer schließlich nicht zwingen, ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen.”
Neustart am Achensee
Doch was am Tegernsee scheinbar nur mit größten Mühen umsetzbar ist, schaffen die Tiroler am Achensee ohne Probleme. Am 27. und 28. Mai kommenden Jahres soll dort zum ersten Mal ein MTB-Festival steigen. Gegenüber dem Merkur erklärt flowmotion-Geschäftsführerin Anja Freitag:
Wir setzen damit auf einen Austragungsort, der langfristig ein attraktives und erstklassiges Streckennetz für Mountainbiker anbieten kann. Am Achensee sind die Bedingungen gut.
Dabei stellt Freitag klar, dass nach vergangenem Juni mehrere Regionen Interesse signalisiert hätten, das Mountainbike-Festivals auszurichten. Und auch das Grundstücksproblem soll es am Achensee nicht geben. “Die Grundstücke, auf denen die Kurse liegen, befinden sich fast zu hundert Prozent auf Staatsgrund.” Auf vier Strecken mit einer Länge zwischen 30 und 96 Kilometern sollen die Teilnehmer am größten See Tirols unterwegs sein.
Für das Tegernseer Tal als möglichen Austragungsort ist zwar laut Anja Freitag “die Tür nicht für alle Zeiten zu.” Doch die Probleme mit den Grundstückseigentümern werden sich nicht aus der Welt schaffen lassen, nur weil das Festival ein paar Jahre pausiert.
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