Der Wirtschaftspreis 2016 ging im Juni an das Gesundheitsresort Lanserhof auf dem Steinberg in Marienstein. Anlass für den Waakirchner Gemeinderat, in der gestrigen Sitzung den Machern Anerkennung auszusprechen und das Team des Luxushotels zu ehren.
„Die Standortmarketing-Gesellschaft (SMG) hat mich damals nicht zum Wirtschaftsempfang eingeladen“, erklärt Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl gleich zu Beginn der Sitzung. Man möchte dennoch zum Erfolg gratulieren und sich für eine „faire und ehrliche Zusammenarbeit“ bedanken, so Hartl. Er habe gesehen, wie gut sich der Lanserhof in die Landschaft einfüge, ergänzt er lächelnd und spielt damit auf die anfänglichen kritischen Stimmen der Waakirchner an.
Kein leichter Weg
Mit seinen Plänen für ein Luxus-Gesundheitshotel auf dem Steinberg in Marienstein stieß Christian Harisch zunächst bei der Waakirchener Bevölkerung auf Skepsis. Per Bürgerentscheid wurde der Bau schließlich mit knapper Mehrheit befürwortet.
Seither ist der im Herbst 2014 eröffnete Lanserhof für sein Gesundheitskonzept mehrere Male ausgezeichnet worden, unter anderem als „Bestes Wellnesshotel Deutschlands“. 2015 sogar zum „meist ausgezeichnetesten Betrieb der Welt“. Doch einen „Ehrenteller“ von Waakirchen zu bekommen, die zweithöchste Auszeichnung nach der Verleihung des Ehrenbürger-Titels, sei etwas besonderes, ließ der gebürtige Tiroler Harisch die Gemeinderatsmitglieder wissen. Deshalb berühre ihn dieser Preis am meisten.
Zusammen mit seiner leitenden Ärztin, Dr. Elke Benedetto Reisch, und seiner erst 28-jährigen Nichte Eva-Maria Hasenauer, die ebenfalls Geschäftsführerin des Lanserhofs ist, nahm er den Preis entgegen. „Vom Bürgerentscheid zum Wirtschaftspreis zum Ehrenteller, das ist eine wirkliche Erfolgsgeschichte“, freute sich Harisch. Die Skepsis, die man ihm anfangs in Waakirchen entgegenbrachte, sei nie feindselig gewesen, beteuert er, sondern immer ein „kritisches Hinterfragen“.
Mitarbeiter verzweifelt gesucht
In diesem Jahr werde man 600.000 Euro an Gewerbesteuer zahlen, bemerkte Harisch, als würde er damit auch noch die letzten Zweifel ausräumen wollen. Den Gemeinderäten prognostizierte er ein Gewerbesteueraufkommen für die kommenden Jahre in Höhe von 200.000 bis 300.000 Euro. Gleichzeitig bat er den Gemeinderat um weitere Unterstützung:
Wir suchen noch verzweifelt nach Mitarbeitern aus der Region, weil wir Probleme mit der Unterbringung haben. Was wir benötigen, sind kleine Appartements.
Man wolle am Arbeitsmarkt attraktiv bleiben, versicherte Harisch, vor allem für junge Mütter, deshalb werde man künftig eine Kinderbetreuung anbieten. Auch habe man vor, den Lanserhof zu erweitern. Für mehr medizinische Behandlungsräume sei geplant, das Badehaus aufzustocken, so der Eigentümer.
Ausbaupläne trotz “Golf-Krise”
Und auch im angeschlossenen Golfhotel Margarethenhof habe man vor, die bisherigen 34 Zimmer auf 52 zu erhöhen. „Golf ist in einer Krise“, erklärte Harisch. Deshalb soll langfristig der Hotelbetrieb auf einem hochwertigen Niveau ausgebaut werden. Harisch verabschiedete sich mit den Worten:
Wir freuen uns, dass wir hier sein dürfen. Vor allem sind wir stolz, dass Sie mit uns diesen langen Weg gegangen sind.
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