Teilweise Entwarnung in Rottach

Ein Geologe teilte der Gemeinde Rottach-Egern heute seine ersten Einschätzungen zur abgesackten Lindenstraße mit. Zumindest die Anwohner können aufatmen.

Seit Dienstag ist das THW vor Ort in Rottach-Egern, um die abgesackte Straße zu überwachen.
Seit Dienstag ist das THW vor Ort in Rottach-Egern, um die abgesackte Straße zu überwachen.

Gute Nachrichten für die Anlieger der Rottacher Lindenstraße: Nachdem sie wegen der abgesackten Fahrbahn evakuiert und in Hotels untergebracht wurden, kam von der Gemeinde heute im Tagesverlauf die Entwarnung. Geschäftsleiter Gerhard Hofmann erklärt:

Da keine direkte Gefahr mehr für die anliegenden Häuser festzustellen war, durften die Anwohner wieder zurück nach Hause.

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Auch der DM-Markt, der seit dem Einbruch der Straße, geschlossen bleiben musste, konnte seinen Betrieb wieder aufnehmen. Der Bereich, der vermutlich wegen einer Erdwärmebohrung abgesackt ist, bleibt allerdings großräumig abgeriegelt: „Wir haben einen zwei Meter hohen Bauzaun aufgestellt, um die Sicherheit von Personen weiterhin zu gewährleisten“, so Hofmann. Man wisse schließlich nicht wie es unter der Erde aussieht.

Bisher war das Technische Hilfswerk permanent vor Ort, um weitere Bewegungen der Erde festzustellen, und konnte so für die Sicherheit der Passanten sorgen. „Morgen wird das THW allerdings abreisen und eine beauftragte Firma wird die weiteren Messungen durchführen.“ Daher sei der große Zaun nötig gewesen.

Denn das THW konnte seit Dienstag-Abend feststellen, dass die Stelle um weitere drei Zentimeter abgesackt ist. Wie berichtet, sind das vermutlich die Folgen eines sogenannten Blow-Outs, der womöglich durch die Erdwärmebohrungen in Rottach verursacht wurde. Ein Risiko kann daher weiterhin nicht ausgeschlossen werden.

Weitere Entwicklung ungewiss

Der von der Gemeinde beauftragte Geologe ist seit gestern täglich vor Ort: „Es ist jetzt nicht so, dass der Geologe einmal da war und uns jetzt ein Gutachten vorlegt. Es ist mehr ein ständiges Überlegen, wie man jetzt Schritt für Schritt weiter vorgeht,“ erklärt Hofmann auf Nachfrage.

Die Anwohner der Lindenstraße dürfen wieder in ihre Häuser zurück.
Die Anwohner der Lindenstraße dürfen wieder in ihre Häuser zurück.

Bisher können an der abgesackten Stelle aufgrund der geologischen Einschätzung keine Arbeiten durchgeführt werden. „Das wird wohl auch voraussichtlich noch ein bis zwei Wochen so bleiben.“ Hofmann betont, dass die Auswirkungen des Vorfalls noch lange andauern dürften:

Unsere Hoffnung ist natürlich, dass wir die Straße bis zum Winter wieder provisorisch befahrbar machen können. Aber die Straße wieder so herzustellen, wie sie vorher war, wird wohl erst nächstes Jahr möglich sein.

Die Arbeiten am Neubau an der Lindenstraße wurde bis auf Weiteres gestoppt. Dieses Haus sei auch am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden und der Unfallstelle am nächsten. Der Gemeinde bleibt laut Hofmann nur eins übrig: „Wir können nur abwarten, wie sich das Ganze weiterentwickelt. In den Boden reinschauen können wir schließlich alle nicht.“

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