Die 450 Gäste und Förderer schritten am Freitagabend nicht über einen roten Teppich in die Bachmair Weissach Arena, er war in den Farben der Landwirtschaft: eben grün. Das tat dem Glamour keinen Abbruch. Etliche Damen in langen Roben sorgten unter Blitzlichtgewitter für den nötigen Rahmen eines Galaabends. Entsprechend dekoriert war die Arena. Weiße Bestuhlung, Kerzenleuchter auf den Tischen, gedämpftes Licht, zahlreiche Spots auf die Prominenz aus Politik und Wirtschaft.
Allen voran Ilse Aigner als Bayerische Wirtschaftsministerin, die Präsidenten des Bauern- und Raiffeisenverbandes, Joachim Ruckwied und Manfred Nüssel, sowie der Präsident der Technischen Universität (TU) München, Prof. Wolfgang Herrmann. Sie waren der Einladung von Professor Klaus Josef Lutz zu dieser Benefizgala gefolgt. Bieten konnte der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG seinen Gästen bekannte Künstler wie den Kabarettisten Christian Springer „Fonsi“ und die legendäre Spider Murphy Gang.
Die bunte Gala sollte die Gäste in eine entsprechende Spenderlaune versetzen, damit am Ende Geld für die Projekte zusammenkommt. „Im letzten Jahr konnten wir in München 800.000 Euro sammeln. Vielleicht können wir dies heute Abend toppen“, so Lutz gegenüber der Tegernseer Stimme noch vor der Veranstaltung. Am Ende des Abends war es die neue Rekordsumme von 967.000 Euro, die die BayWa-Stiftung präsentieren konnte. Damit werde sie ihre vielfältigen Projekte weiter fördern können.
Ernährungskompass für die Familie
„Die BayWa-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen an gesunde und ausgewogene Ernährung heranzuführen“, so Lutz im TS-Gespräch.
An über 100 Schulgärten in Bayern werden Gemüsebeete bepflanzt, damit die inzwischen über 6.000 Kinder sehen, wo das Essen herkommt. Die Kinder pflanzen im Unterricht selbst an, pflegen das Gemüse über die Saison hinweg und ernten es für Pausen- und Mittagssnacks. Das ist eines der Projekte.
Diese Verbesserung des Ernährungsverhaltens werde nun auch durch die TU München mit einem Ernährungskompass für die ganze Familie unterstützt. „Weiter haben wir uns es zur Aufgabe gemacht, vor allem in benachteiligten Regionen Wissenschaft, Forschung, Bildung und Erziehung zu fördern“, betonte Lutz. Ein Beispiel dafür sei die Förderung von erneuerbaren Energien zum Schutz natürlicher Ressourcen in Tansania, das als zweites Projekt des Abends vorgestellt wurde.
Das Ziel dort sei, Biogas als alternative Kochenergie zu herkömmlichem Feuerholz zu etablieren. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben in Afrika jährlich etwa 400.000 Menschen an den Folgen der Rauchentwicklung in ihren Hütten. In Tansania wurde eine Biogasanlage gebaut. Landwirte werden auch bei neuen Arten des Anbaus, der pestizidfreien Lagerung und der gemeinsamen Vermarktung ihrer Produkte beraten.
Seit ihrer Gründung 1998 initiiert die BayWa-Stiftung nationale und internationale Bildungsprojekte in den Bereichen Ernährung und erneuerbare Energien. Das Besondere an der BayWa Stiftung sei, wie Lutz auch gestern betonte, dass 100 Prozent der Spendengelder direkt in die Projekte fließen, da die BayWa AG sämtliche Verwaltungskosten trägt und jede Spende verdoppelt.
Lokale Polit-Prominenz war gestern Abend nur spärlich vor Ort in der Bachmair Weissach Arena vertreten. Einzig Heino von Hammerstein als Zweiter Bürgermeister Tegernsees wurde bei der Benefizgala gesichtet.
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