Am 1. November ist Allerheiligen – und überall auf den Gräbern brennen wieder die Kerzen als „Seelenlichter“ für die Verstorbenen. Ausgebrannte Grablichter können in Rottach-Egern und Gmund für einen Euro aus einem Automaten gezogen werden. In Waakirchen rentiere sich die Anschaffung nicht, so die einhellige Meinung des Gemeinderates.
Schon vor ungefähr zwei Jahren regte Christian Klein aus Marienstein beim Waakirchner Gemeinderat an, einen sogenannten Grablicht-Automaten auf dem Friedhof aufzustellen. Da zwischenzeitlich das Leichenhaus renoviert und im Außenbereich neue Pflastersteine verlegt wurden, fehlte es bisher jedoch an einem geeigneten Standort.
Anfangs diskutierte der Gemeinderat noch über den Kauf eines Grablicht-Automaten. Die Kosten: gut 5.000 Euro. Davon sei man aber abgekommen, erklärte Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl am vergangenen Dienstag in der Gemeinderatssitzung:
Bei über 1.000 Gräbern mache der Kauf eines solchen Automaten vielleicht Sinn, nicht aber bei 400.
Selbst der Hersteller hätte von einem Kauf abgeraten. Also dachte man über eine Anmietung nach. Aber für Hartl kam auch das nicht in Frage. Für 49 Euro im Monat zuzüglich Mehrwertsteuer könne man zwar einen Grablicht-Automaten anmieten, aber plus Kerzen und Zündhölzern von schätzungsweise 100 Euro wäre man bei knapp 800 Euro pro Jahr, ließ der Bürgermeister seine Gemeinderatsmitglieder wissen. Er bezweifelte, dass der Kerzenverkauf aus dem Automaten diese Kosten decken werde.
Wenn ich weiß, dass es beim Edeka Grablichter für 89 Cent gibt, dann kaufe ich doch keine für einen Euro auf dem Friedhof.
Ein Automat, der sich über den Verkauf der Kerzen nicht selbst trage, sei unrentabel für eine kostendeckende Einrichtung wie einen Friedhof, sagte er. Die Verluste hätten durch eine Anpassung der Friedhofsgebührensatzung wieder reingeholt werden müssen. Die Entscheidung gegen die Anschaffung des Grablicht-Automaten war einstimmig.
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