Die Presse wurde am 25. September vergangenen Jahres extra zu einem Fototermin an die künftige Baustelle gebeten. Eingeladen dazu hatte der Tegernseer Projektentwickler Rainer Leidecker (Capital Forum AG) und Hans-Peter Völmicke (Gesellschafter der Projektgesellschaft Hirschbergstraße 15 bis 17). In ihre Mitte nahmen sie Bürgermeister Peter Höß, der von ihnen den Namen des „finanzkräftigen“ Investors erfuhr: Günter Kurtz von der „Fox Beteiligungs GmbH & Co. KG” mit Sitz in Haar bei München.
Bei diesem Termin wurden auch Details präsentiert. Auf dem 7.000 Quadratmeter großen Grundstück sollte ein Sporthotel mit 180 Betten entstehen. „Im Dachgeschoß ist dann auch eine Sauna mit Fitness- und Spa-Bereich und einem schönen Bergblick“, verkündete Leidecker damals begeistert. Da laut Kurtz das Hotel mit geschätzten Kosten von 14 Millionen Euro aus Eigenmitteln finanziert werden könne, „möchte der Investor das Konzept zügig umsetzen“, das erklärte Völmicke seinerzeit. „Planungsrechtlich ist alles geklärt. Ich sehe keinen Grund, warum nicht 2016 mit dem Bau begonnen werden kann“.
Sorge vor Luftnummer
Doch das fragt sich inzwischen auch die Gemeinde Bad Wiessee. Im Bauamt sind bisher keine Entwürfe eingegangen, auch der Bauausschuss hat keine Kenntnis von einem Antrag auf Vorbescheid. Nach Informationen der Tegernseer Stimme, die von Leidecker weder bestätigt noch dementiert werden, soll Investor Kurtz Kontakte zu einem Architekturbüro in Baden-Württemberg aufgenommen haben.
Die eigens angefertigten Entwürfe sollen aber nicht die Zustimmung des Investors gefunden haben. Inzwischen sei ein anderes Planungsbüro aus der näheren Umgebung mit dem Millionen-Projekt beauftragt worden. Doch offenbar gibt es auch bei der Ausrichtung des Hotels einen Wechsel: Vom Sport mehr hin zur Familie. Wie zu erfahren war, soll das Hotel etwas kleiner und die Zahl von ursprünglich 85 Zimmern weiter reduziert werden.
Doch nichts Genaues weiß man nicht, auch nicht Wiessees Bauamtsleiter Helmut Köckeis: „Es wäre zu wünschen, wenn sich dies nicht in Wohlgefallen auflösen würde“. Der verantwortliche Tegernseer Projektentwickler Rainer Leidecker war zu keiner Stellungnahme bereit.
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