Wieder alles aus einer Hand

Die Oedberg-Alm war einmal verpachtet. Doch das lief aus verschiedenen Gründen nicht rund. Jetzt haben die Macher um Georg Reisberger das Konzept geändert. Und sind, trotz des Verlustes des Skicross-Weltcups, guter Dinge.

Freuen sich auf ihr neues Konzept: Georg Reiseberger, Andrea Fischer, Florian Stemmer, Roland Knott.
Freuen sich auf ihr neues Konzept:
Georg Reisberger, Andrea Fischer, Florian Stemmer, Roland Knott.

Drei Pächter hatte die Oedberg-Alm in Ostin bisher. „Die hatten es nicht leicht bei uns“, sagt Florian Stemmer, der die Liftgesellschaft, die Sommerrodelbahn und die Alm leitet. Der Betrieb funktioniere nämlich nur dann wie ein Zahnrad, wenn alles in einer Hand zusammenlaufe. Und dafür brauche es Menschen, die in das System passen, sagt er.

Zu diesen Menschen gehört Roland Knott. Der 55-Jährige ist der neue gastronomische Leiter der Oedberg Alm. Knott stammt aus Murnau, kommt selbst aus der Gastronomie und hat zuletzt mehrere Großveranstaltungen betreut. Über Bekannte habe er erfahren, dass auf der Oedberg-Alm ein gastronomischer Leiter gesucht werde, so Knott. „Ein glücklicher Zufall“, wie er findet, denn mit Georg Reisberger sei er von Anfang an auf einer Wellenlänge gewesen.

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Zusammen mit der 27-jährigen Andrea Fischer, seiner „rechten Hand“, will Knott die Alm zu einer Lokalität machen, die man auch ohne Ski betreten kann:

Wir sind zum einen Versorgungsgastronomie für die Lifte, die Rodelbahn und den Kletterwald. Zum anderen aber wollen wir diejenigen, die ihre Freizeit am Oedberg verbringen, dazu bewegen, auf ein Glas Bier oder Wein vorbeizuschauen.

Umsetzen möchte er dies mit einem einfachen Konzept, einem qualitativ guten Essen und einem Lächeln im Gesicht, sagt Knott. Dabei kommt ihm etwas zugute, das auch für Georg Reisberger ein entscheidendes Kriterium war:

Mit den Beiden haben wir zwei Leute gefunden, die uns darstellen. Das letzte Personalteam hat in einer Sprache gesprochen, die wir nicht verstanden haben.

Was mit den bisherigen Pächtern nicht gepasst hat, erläutert er an einem Beispiel: Die Alm hat sieben Tage in der Woche geöffnet, und die Besucherzahlen schwanken je nach Wetter und Zeit. Da sei es schwierig, den Personaleinsatz zu planen. Dafür brauche man zum einen während der Hauptsaison viele Aushilfen aus der Region, zum anderen müsse man auch in weniger gut besuchten Zeiten Personal stellen.

Lieber selbst machen

Das habe immer wieder zu Irritationen geführt, sagt Reisberger. Auch hätten beispielsweise Veranstaltungen wegen des Skibetriebes nicht in der Alm durchgeführt werden können. Ein Nachteil für die Pächter, obwohl der Liftbetrieb wiederum die Alm mit Gästen füllte. Das sei für eine Zusammenarbeit nicht gerade zielführend gewesen, so Reisberger.

Und damit das Ganze auch rechtlich unter einer Hand läuft, wurden die bisherigen zwei Gesellschaften schnurstracks unter einer firmiert – der Ödberg GmbH. Eine Neuerung, die erst seit 17. Oktober spruchreif ist. Für den geschäftsführenden Gesellschafter Georg Reisberger eine rein formale Sache:

Die Änderung besteht nur auf dem Papier. Sie hat keine Auswirkungen auf die Gesellschafter.

Auswirkungen hat diese Änderung aber zumindest auf das Konzept. Denn während Alm und Lift bisher von zwei Betreibern geführt worden sind, läuft nun alles unter einer GmbH. Und statt eines Pächters hat die Oedberg-Alm nun einen von der Ödberg-GmbH angestellten gastronomischen Leiter – Roland Knott eben.

Dieser will den Spagat schaffen zwischen der Versorgungsgastromie und den Gästen, die einfach so kommen. Noch sei das Küchenteam zwar nicht komplett, aber die Speisekarte stehe zumindest schon.

Beschneiung dank neuem Tiefbrunnen

Und auch der Skibetrieb wird nicht vernachlässigt. Derzeit arbeite man auf Hochtouren daran, die Pisten auf Vordermann zu bringen. Angefangen von den zu installierenden Förderbändern bis hin zu den Seilliften und Schneekanonen. Die erste läuft bereits seit gestern. „Die einfachere Variante als einen See zu bauen“, sagt Reisberger.

Schnee ist da - nur der Skicross-Weltcup fehlt heuer.
Schnee ist da – nur der Skicross-Weltcup findet heuer woanders statt.

Dank des neu gebauten Tiefbrunnens habe man heuer genügend Wasser – maximal 37.560 Kubikmeter – für die zehn Schneekanonen. Im Januar soll ein Masterplan ausgearbeitet werden, der unter anderem das Thema Beschneiung aufgreift.

Nicht so wie im letzten Jahr. Denn da gab es aufgrund eines technischen Defekts plötzlich kein Wasser mehr. Auch hier habe man inzwischen nachgerüstet – „trotz leerer Kassen“, wie Reisberger betont:

Wichtig ist, dass wir jetzt nach vorne schaue und die Wirtschaft aufmachen.

Ein Wermutstropfen bleibt: Der aufgrund des mangelnden Schnees für dieses Jahr abgesagte Skicross Weltcup. 2015 ein voller Erfolg hätte er Anfang 2016 zum zweiten Mal am Oedberg stattfinden sollen. Doch wie es ausschaut, wird es auch 2017 kein Rennen in Ostin geben, wie Florian Stemmer erklärt:

Wir hatten großen Zuspruch aus der Region und sind von vielen Händlern und Betrieben unterstützt worden, aber der finanzielle Aufwand ist einfach zu groß.

Am Donnerstag wird also alles anders am Oedberg. Was früher nicht so gut lief, soll heuer besser laufen. Davon kann man sich ab 15 Uhr persönlich überzeugen, wenn die Alm ihren Gästen die Tür aufmacht.

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