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Ungefähr 25.000 Fahrzeuge stauen sich zur Zeit täglich an den zwei Ampeln von der Tölzer Kaserne weg in Richtung Greiling. Die im Bundesverkehrswegeplan festgelegte Tölzer Nordumfahrung führt in einem großen Bogen um das Lettenholz herum und soll so den Stau nach Norden verlagern. Statt zweier Ampeln hat man daher zwei große Kreisel geplant.
In einer Animation wurde diese Lösung vom Staatlichen Bauamt Weilheim ins Internet gestellt. Das Video zeigt aus der Vogelperspektive die vom Bauamt favorisierte Lösung für die künftige Verkehrsführung. Das hat die Bürgerinitiative „Verkehr in der Gemeinde Waakirchen“ (BI) mit Skepsis zur Kenntnis genommen. BI-Vorsitzender Gerhard Voit sagt auf Nachfrage:
Eine tolle Lösung für Tölz, aber keine Entlastung für die B472 und die Ortsdurchfahrt Waakirchen. Am Verkehrsfluss ändert sich dadurch nichts. Die Fließrichtung bleibt. Waakirchen hat also nix davon.
14.000 Autos und 1.000 LKWs würden zur Zeit täglich allein durch Waakirchen fahren, so Voit. Die Animation trage der Prognose der Verkehrsbehörden Rechnung, so Voit. Denn der Schwerlastverkehr werde sich bis 2030 nahezu verdoppeln.
Auch Lars Hülsmann, Vorsitzender des Vereins “Entlastung der B472”, befürchtet, dass mit der Kreisellösung der Verkehrsfluss von Ost nach West beschleunigt werde, und dass dadurch die Attraktivität erhöhe, um nach Waakirchen zu fahren. “Irgendwann werden wir im Verkehr ersticken”, sagt er. Umso wichtiger sei es, solche Dinge nicht isoliert zu betrachten:
Man kann nicht einfach bauen, ohne zu fragen, was bedeutet das für die Gesamtregion.
Es sei interessant, sagt Gerhard Voit, wie die Behörden planen. Er hoffe, dass das Straßenbauamt Rosenheim in absehbarer Zeit eine ähnliche Animation veröffentlicht. Damit Gemeinde und Bürger die Möglichkeit haben, sich zu informieren und Entscheidungen zu treffen.
Überregionale Lösung geplant?
Úm eine sinnvolle Ortsentwicklung vorantreiben zu können, bräuchten alle Beteiligten Planungssicherheit, ist sich die BI sicher. Gespräche mit Bad Tölz habe es diesbezüglich nicht gegeben, sagt Voit. Der Verein sei nicht befugt, sich zu einem überregionalen Verkehrskonzept, wie vom Verein zur „Entlastung der B472“ vorgeschlagen, zu äußern.
Auch Christine Volkmer, Abteilungsleiterin des Staatlichen Bauamtes Weilheim für den Bereich Straßenbau, sieht das Projekt ausschließlich räumlich begrenzt:
Wir haben einen Planungsauftrag für die Nordumfahrung, der im Bedarfsplan seit 13 Jahren festgelegt ist. Das Projekt ist nur landkreisbezogen.
Das bedeute, so Volkmer abschließend, dass es für ein überregionales Konzept sowie die erhoffte Lösung des Waakirchner Verkehrsproblems eigentlich zu spät sei.
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