Fast zeitgleich haben Thomas Thielemann vom Feichtner Hof und Michael Käfer vom Gut Kaltenbrunn ihre Restaurants eröffnet. Zwei Gastronomen mit eigenem Kopf – nur einen Fußmarsch voneinander entfernt. Käfer ist der Feinkost- und Event-Spezialist. Thielemann gilt als einer der renommiertesten Bio-Köche in Deutschland. Im Januar letzten Jahres hat er den Feichtner Hof von Peter Huber übernommen. „Man muss sich erst einleben“, erklärte er zu Beginn. Inzwischen hat er es getan.
Gut Kaltenbrunn – eröffnet im Juni 2015 – habe sich dagegen nicht negativ auf sein Geschäft ausgewirkt, so Thielemann. Im Gegenteil: Konkurrenz belebe das Geschäft. Beide hätten auf jeden Fall ein unterschiedliches Publikum. Während zu ihm vorrangig mehr einheimische Gäste kämen, auch unter der Woche, ziehe Kaltenbrunn eher das Münchener Klientel an:
Wer Käfer München kennt, kennt auch Käfer Kaltenbrunn.
Die bayerische Wirtshausküche des Feichtner Hofs trägt die Handschrift Thielemanns. Bei der Zubereitung seiner Speisen fährt er eine klare Linie. „Ohne Schnickschnack“, wie er sagt. Die Produkte würden im Vordergrund stehen.
Auf seiner Karte findet man neben vier bis fünf „nachhaltigen“ Gerichten, deren Produkte von Biobauern stammen, viele traditionelle Gerichte wie beispielsweise Blutwurst an Apfel, Obatzda – oder Stechrüben. Ihm ist wichtig, dass die Produkte saisonal sind und aus dem Umland stammen.
Doch seine Gäste haben nicht nur die Blutwurst auf dem Teller. Am kommenden Freitag riechen sie das Blut förmlich aus den Geschichten heraus, die ihnen präsentiert werden. Dann nämlich tritt zum zweiten Mal die Autorin Carla Berling auf, die sich selbst als gebürtige Ostwestfälin und gelernte Rheinländerin bezeichnet und eine kabarettistische Lesung präsentieren wird.
Neben der Lesung gibt es Wein und “Schmankerl” – was genau, will Thielemann kurz vorher entscheiden. Beginn ist um 19 Uhr. Und auch die Münchner Gäste von Gut Kaltenbrunn seien herzlich eingeladen, so der Koch mit einem Augenzwinkern.
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