Wie der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag auf Nachfrage mitteilt, haben die rechtsmedizinischen Untersuchungen die Annahme bestätigt, dass es sich bei der Bluttat am vergangenen Freitag um ein Tötungsdelikt mit anschließendem Suizid handelt. Auch die Umstände und Hintergründe, die zur Tat führten, sind der Polizei inzwischen bekannt.
Aus Rücksichtnahme auf die Opfer und deren Angehörigen werde man jedoch keine Details bekannt geben, so Sonntag. Den Tatablauf werde man zwar der Staatsanwaltschaft übergeben, aber strafrechtlich sei der Fall abgeschlossen, denn:
Gegen einen Toten kann nicht ermittelt werden.
Einzig zivilrechtlich wäre laut Sonntag unter anderen Umständen ein Verfahren möglich. Denkbar wäre, dass die Angehörigen der Ermordeten ein Schmerzensgeld einfordern. Ob und wie das unter derartigen Umständen realistisch sei, wollte eine Gmunder Anwaltskanzlei keine Aussage treffen.
Lediglich ein Tölzer Anwalt erklärte auf Nachfrage, dass es theoretisch zwar möglich sei, derartige Forderungen zu stellen. Dies würde aber voraussetzten, der Beklagte würde noch leben. Ken Heidenreich, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft München II, unterstützt die Aussage des Polizeipräsidiums:
Wenn die Ermittlungen bestätigt haben, dass es sich um einen erweiterten Suizid handelt, bei dem kein Dritter involviert war, dann sind auch für uns die Ermittlungen abgeschlossen.
Ursprünglicher Artikel vom 9. Dezember 2016 mit der Überschrift: „Frau (50) von Ehemann (72) ermordet“:
Heute Morgen wurde in Rottach-Egern ein Ehepaar tot in der eigenen Wohnung aufgefunden. Der Mann kündigte seinen Suizid in einer E-Mail an. Die Obduktion bestätigte nun den Verdacht der Ermittler, dass er kurz zuvor seine 50-jährige Ehefrau umgebracht hat.
Gegen 5:30 Uhr am frühen Morgen wurde die Einsatzzentrale der Polizei in Rosenheim von einem Zeugen informiert, dass ein 72-jähriger Mann aus Rottach in der vergangenen Nacht seinen eigenen Suizid in einer Rundmail angekündigt hatte.
Als die Wiesseer Beamten kurz danach an dem Einfamilienhaus ankamen, war es bereits zu spät. Nachdem niemand die Haustür öffnete, brachen die Polizisten die Tür auf und fanden den toten Mann und seine ebenfalls verstorbene Ehefrau. Die Ermittler vermuteten, „der 72-jährige Mann könnte seine 50-jährige Frau getötet und sich im Anschluss selbst das Leben genommen haben“, hieß es heute Mittag von der Polizei.
Verdacht auf Mord bestätigt
Durch die Staatsanwaltschaft München II war zur Ermittlung der Todesursache heute eine Obduktion durch das Rechtsmedizinische Institut in München angeordnet worden. Die Untersuchung hat nun den Anfangsverdacht der Ermittler bestätigt: Es handelt sich um einen erweiterten Suizid der Eheleute.
Demnach hat der Mann kurz vor seinem Selbstmord seine eigene Ehefrau getötet. Die Kripo Miesbach ermittelt weiter, welche Umstände und Hintergründe zu der Tat geführt haben könnten.
SOCIAL MEDIA SEITEN