Chlor läuft weiter aus dem Hahn

Seit 11. Dezember ist das Trinkwasser in Teilbereichen von Gmund mit Chlor versetzt. Der besorgte Verbraucher soll vor Keimen geschützt werden. Aber ist diese Maßnahme noch immer erforderlich?

Am Datum hat sich nichts geändert: Noch bis zum 1. Februar ist das Trinkwasser in Teilbereichen von Gmund mit Chlor versetzt.

Wie berichtet, wurde in Teilbereichen von Gmund das Trinkwasser mit Chlor versetzt. Begründet wurde die Maßnahme mit den Wartungs- und Sanierungsarbeiten im Brunnenbereich in Nähe der Ostiner Liftanlage. Wie Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes damals erklärte, sei durch die Erdarbeiten die Bodenschutzschicht aufgebrochen worden.Um die Verbraucher vor möglichen Krankheitserregern zu schützen, habe man das Trinkwasser zur Desinfektion gechlort.

Wie es jetzt heißt, werde diese Maßnahme auch nicht vorzeitig unterbrochen, sondern halte weiterhin bis Mittwoch, 1. Februar an. Dabei stütze man sich auf Paragraph 39 Absatz 2 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG). Da die Fließzeit des Wassers vom Rand der engeren Schutzzone bis zu den Brunnen bis zu 50 Tage betragen könne. Deshalb halte man diese 50-Tage-Regel auch ein.

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Ursprünglicher Artikel vom 29. Dezember 2016 mit der Überschrift: „Weiterhin Chlor im Gmunder Trinkwasser“

Aufgrund von Wartungs- und Sanierungsarbeiten im Brunnenbereich in Nähe der Ostiner Liftanlage wurde in Teilbereichen von Gmund das Trinkwasser mit Chlor versetzt. Wie Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes damals mitteilte, sei diese Maßnahme nötig gewesen, um mögliche Bakterien zu zerstören, die durch die Bodenarbeiten ins Trinkwasser gelangen könnten.

Besorgte Leser haben darauf hingewiesen, dass der Chlorgeruch bis heute nicht verschwunden sei. Auf Nachfrage beim Landratsamt wurde uns mitgeteilt, dass die Chlorung in Gmund noch bis zum 1. Februar 2017 andauern wird. Wie Gerhard Brandl vom Landratsamt erklärt, müsse mindestens noch 50 Tage nach Abschluss der Erdarbeiten gechlort werden. Eventuell werde man die Maßnahme sogar verlängern.

Ursprünglicher Artikel vom 13. Dezember 2016 mit der Überschrift: „Was macht Chlor im Gmunder Trinkwasser? “
Seit vorgestern ist das Trinkwasser in Teilen von Gmund mit Chlor versetzt. Geschmack und Geruch sind dabei in vielen Haushalten kaum wahrnehmbar. Doch wie kommt das Gas in Gmunds Leitungen?

Wieviel Chlor ist im Gmunder Trinkwasser?
Wieviel Chlor ist im Gmunder Trinkwasser?

Im Gebiet der Gemeinde Gmund hat drei unterschiedliche Trinkwasser-Versorgungsträger: Die Wasserversorgung der Gemeinde, den Wasserversorgungsverein Dürnbach sowie den Wasserversorgungsverein Gmund. Leser haben sich am Sonntag und Montag bei der TS gemeldet und darauf hingewiesen, dass es bei ihnen seit dem Wochenende aus der Leitung nach Chlor riechen würde.

Auf Nachfrage im Gmunder Rathaus teilt Geschäftsleiter Florian Ruml mit, die Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Gmund sei von einem Chloreinsatz nicht betroffen. Dies habe eine Rücksprache mit dem Bauhof ergeben. Möglich wäre, dass das Chlor in einer Leitung aufgetaucht sei, die nicht am Gmunder Versorgungsnetz hängt.

Chlor wird zur Desinfektion eingesetzt

Das chemische Element Chlor ist ein grüngelbes – in hoher Konzentration – giftiges Gas mit eigentlich stechendem Geruch. In geringer Konzentration sind Geschmack oder Geruch allerdings kaum wahrnehmbar. Dabei kann Chlor im Trinkwasser durchaus vorkommen. Denn in unserem System der Wasserversorgung wird die Chemikalie zur Wasserreinigung eingesetzt.

Gefährlich und giftig ist sie in hoher Dosis deshalb, weil sie außerordentlich reaktionsfreudig ist. Das heißt, sie reagiert sofort mit tierischem und pflanzlichem Gewebe und zerstört es dadurch. Auch für Schwangere ist eine hohe Dosis Chlor gefährlich. Dabei können Symptome auftauchen wie: Haut- und Augenreizungen, Husten und Schmerzen im Brustkorb sowie Wasseransammlung in der Lunge.

Landratsamt überwacht Chloreinsatz

Deshalb überwacht das Landratsamt den Chloreinsatz im kommunalen Wasserversorgungssystem ganz genau. Wer für das derzeitige Chlor im Gmunder Trinkwasser verantwortlich ist, erklärt Pressesprecher Birger Nemitz vom Miesbacher Landratsamt:

Im Brunnenbereich und in der engeren Schutzzone werden Wartungs- und Sanierungsarbeiten durchgeführt. Bei Bodenarbeiten geht die normale Filterfunktion des Bodens verloren. Damit potentielle koloniebildende Einheiten im Wasser zerstört werden, wird nun nach den gültigen Regeln der Technik Chlor eingesetzt.

Der Brunnen befinde sich in Ostin in der Nähe der Liftanlange. Die engere Schutzzone sei dabei einige Hundert Meter um den Brunnen herum. Das Landratsamt bestätigt damit die Beobachtung der Bürger. Von der Maßnahme betroffen ist der Wasserversorgungsverein Gmund.

Voraussichtlich acht Wochen soll die Maßnahme andauern. Dabei erklärt Nemitz, dass turnusmäßig einmal pro Monat die Qualität des Gmunder Wassers an das Miesbacher Landratsamt gemeldet wird. Nach Abschluss der Arbeiten soll dann die Wasserqualität noch einmal außerplanmäßig kontrolliert werden.
Das Chlor hat nach Auskunft des Gesundheitsamtes keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Trinkenden. Auch für Kleinkinder sei es, so die Behörde, gesundheitlich unbedenklich.

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