Ein Bistro macht noch keinen Sommer

Schwimmbäder schlucken Geld. Allein in Bayern mussten seit 2005 ingesamt 43 Schwimmbäder geschlossen werden. In Wiessee dagegen hat man aktuell 200.000 Euro in ein neues Bistro im Badepark investiert. Aber kommen auch mehr Badegäste?

Ein neues Bistro im Wiesseer Badepark – doch kommen auch neue Gäste?

Angesichts sinkender Umsätze und hoher Unterhaltungskosten sehen sich immer mehr Betreiber von Freizeitbädern gezwungen, das Handtuch zu schmeißen. Allein in Bayern mussten seit 2005 insgesamt 43 Schwimmbäder geschlossen werden. 30 Prozent der öffentlichen Schwimmbäder sind sanierungsbedürftig. Und die Kommunen können die hohen Kosten oft nicht auffangen.

Badespaß ist deshalb heutzutage nicht mehr nur reiner Schwimmsport. Mit Saunalandschaften, Wellnessbereichen, Bars und Cafés versucht man, den Besucher zu locken. Mit einem neuen Bistro versucht man auch in Bad Wiessee seit kurzem, das Defizit des Badeparks zu reduzieren.

Anzeige

“Alles lief überraschend gut”

800.000 Euro steuert die Gemeinde jährlich zum Erhalt des Badebetrieb bei. Allein 200.000 Euro hat sie in das neue Bistro investiert. Die dafür nötigen Umbauarbeiten mussten die Badegäste kurzfristig in Kauf nehmen. Eine Auswirkung auf die Besucherzahlen hatte die Maßnahme aber nicht, wie Betriebsleiter Andreas Schmid sagt:

Trotz der vielen Umbaumaßnahmen hatten wir nicht weniger Badegäste als im Vorjahr. Alles lief überraschend gut.

Einschränkungen für die Badegäste habe es zu keiner Zeit gegeben, sagt Schmid. Viele Stammgäste hätten sich sogar positiv zu den Arbeiten geäußert und die damit verbundenen Investitionen der Gemeinde sehr begrüßt.

Die Gestaltung des neuen Bistros, das seit 23. Dezember in Betrieb ist, fand laut Schmid großen Zuspruch. Das neue Chip-System, das den Badegästen das Mitführen des Geldbeutels ersparen soll, sei für die meisten allerdings noch gewöhnungsbedürftig. Knapp über 145.000 Besucher wird der Badepark bis zum Ende des Jahres haben. Seit drei Jahren würden sich die Besucherzahlen zwischen 145.000 und 150.000 bewegen, so Schmid.

Neresheimer lobt Gemeinde

Im nächsten Jahr rechne er mit einem leichten Besucherzuwachs von fünf bis zehn Prozent, hauptsächlich wegen des neuen Bistros:

Fast acht Monate hatten wir keine Gastronomie und das beeinflusste dieses Jahr natürlich auch unsere Besucherzahlen negativ.

Durch das neue Bistro erhoffe man sich auf jeden Fall mehr Besucher und einen Mehrwert für die Stammgäste. Durch die Investition in den Badepark und die schrittweise Modernisierung wolle die Gemeinde zeigen, so Schmid, wie wichtig der Erhalt des Badeparks ist.

Auch Wiessees Gemeinderatsmitglied Rolf Neresheimer (ranBW), der sich seit Jahren für den Badepark-Erhalt einsetzt und die Gemeinde für den Umgang mit der Einrichtung in der Vergangenheit oft kritisiert hat, findet nur Lob für die Maßnahme. “Ein Bistro gehört auf jeden Fall zu einem Schwimmbad dazu. Ich begrüße den Schritt der Gemeinde sehr und hoffe, dass es entsprechend angenommen wird.”

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner