Wohnen statt sporteln kostet

Ein Jahr lang diente die Tegernseer Turnhalle knapp 200 Flüchtlingen als Unterkunft. Lange konnte dort kein Schul- oder Vereinssport stattfinden. Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen. Und die waren am Ende nicht günstig.

Die Tegernseer Turnhalle wird mittlerweile nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

Im Mai dieses Jahres wurde die Tegernseer Turnhalle geräumt. Zuvor waren dort lange Zeit bis zu 200 Asylbewerber untergebracht. Die zweckentfremdete Nutzung führte dazu, dass die Halle nach dem Auszug saniert werden musste. Die Arbeiten selbst dauerten einige Monate und „sind nun fast vollständig abgeschlossen“, wie Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamts auf Nachfrage erklärt.

Die größten Arbeiten, die noch zu erledigen sind, sind der Ersatz von vier Schwingtoren im Innenbereich.

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Dass die Turnhalle seit November wieder genutzt werden kann, erleichtert vor allem dem Schulleiter des Gymnasiums Tegernsee Dr. Werner Oberholzner die Arbeit: „Wir waren im ersten Moment einfach froh, dass der Schulsport endlich wieder in der Halle stattfinden konnte.“ Doch zunächst habe es durchaus noch Nachholbedarf bei der Sanierung gegeben:

Wir durften ja kurz vor den Allerheiligen-Ferien wieder rein und da gab es schon noch einige Dinge, die getan werden mussten. Ich will jetzt nicht unbedingt sagen, dass die Sicherheit beeinträchtigt war, aber es gab schon noch Arbeiten, die dringend nötig waren.

Doch Nemitz warnt vor voreiligen Schlüssen: „Es ist wichtig, genau zu unterscheiden zwischen den Kosten, die ausschließlich durch die Unterbringung von Asylbewerbern entstanden sind und der allgemeinen Alterung oder Abnutzung der Halle.“ Denn man habe gleichzeitig die Gelegenheit für Renovierungsarbeiten genutzt, „die so sonst nicht oder zumindest nicht in diesem Umfang zu diesem Zeitpunkt durchgeführt worden wären.“

175.000 Euro für Sanierung

Ein Beispiel hierfür seien die Böden. In den Nebenräumen wurden diese komplett erneuert: „Dies ist nur bedingt auf die Nutzung durch Asylbewerber zurück zu führen“, erklärt Nemitz. „Der Bodenbelag stammte noch aus dem Jahr 1983.“ Außerdem wurden einige Sanitäreinrichtungen erneuert und Elektroarbeiten durchgeführt:

Unter anderem war im Eingangsbereich eine Lichtkuppel beschädigt. Wir haben das zum Anlass genommen und alle vier Lichtkuppeln ersetzt, die nun eine bessere Wärmedämmung und eine Absturzsicherung haben.

Die gesamte Dreifach-Turnhalle sowie die Lüftung wurden laut Nemitz grundgereinigt. „Die Arbeiten wurden durch einen Baubiologen begleitet und abgenommen.“ Die Kosten für die Sanierung liegen bisher im geplanten Rahmen von 175.000 Euro. „Einen Großteil der Kostenrechnungen haben wir bereits an die Regierung von Oberbayern weitergeleitet.“ Sie sei zur Erstattung aller Kosten verpflichtet, die allein durch die Nutzung durch Asylbewerber entstanden sind.

Insgesamt kann auch Oberholzner das Kapitel mit einem positiven Gefühl abschließen: „Es ist zwar jetzt nicht so, dass mittlerweile wieder alles so ist, wie wir uns das wünschen, aber insgesamt sind wir doch zufrieden mit den Sanierungsarbeiten und froh, wieder unseren normalen Schulsport betreiben zu können.“

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