Es sollte ein Video über die Funktionsweise der Schneekanonen am Oedberg werden. Doch Betreiber Georg Reisberger wollte kurzfristig keine Aufnahmen vor Ort zulassen. Aufgrund des Drehverbotes blieb es lediglich beim nachfolgenden Interview, das eines zeigte: Reisberger hat, zumindest was die Beschneiung “seines” Hangs angeht, kein ausgeprägtes Interesse an Öffentlichkeit.
Tegernseer Stimme: Hallo Herr Reisberger, erst kürzlich haben Sie Ihr Gastronomiekonzept geändert. Funktioniert „alles aus einer Hand“ – so wie Ihnen im November angepriesen?
Georg Reisberger: Grundsätzlich sind wir zufrieden mit dem neuen Gastronomiekonzept. Wir haben inklusive Aushilfen 40 bis 45 Personen am Oedberg, die teilweise bis zu 13 Stunden am Tag arbeiten.
Tegernseer Stimme: Klingt als wäre viel los…
Reisberger: Ja, wir sind zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Winters.
Tegernseer Stimme: Der erste Betriebstag war der 3. Januar. Hatten Sie gleich von Anfang an viele Besucher?
Reisberger: Wir hatten von Anfang an kontinuierlich gute Gästezahlen. Es freut uns, wenn wir Familien mit Kindern sehen, die hier einen tollen Tag verbringen. Genau das ist unsere Zielgruppe. Viele kommen aus dem Einzugsgebiet Rosenheim, München, Tegernsee. Der Skilift mit dem Kinderlift und der Tubingbahn hat sich bewährt.
Tegernseer Stimme: Sicherlich kam Ihnen dabei der Einsatz der Schneekanonen zugute. Apropos: Das Gmunder Trinkwasser wird ja seit knapp zwei Monaten gechlort. Grund sind die Bauarbeiten am neuen Tiefbrunnen, aus dem Sie künftig das Wasser für die Beschneiung beziehen. Fühlen Sie sich dafür verantwortlich?
Reisberger: Nein, sicherlich nicht. Die Bauarbeiten hängen mit der Trinkwasserversorgung in Gmund zusammen. Mehr erfahren Sie beim Wasserversorgungsverein. Es besteht unsererseits kein Interesse daran, verchlortes Wasser zur Beschneiung herzunehmen, weil es nicht ohne weiteres in die Umwelt gelangen darf.
Tegernseer Stimme: Mal ganz davon abgesehen, dass es seit Wochen aus den Wasserhähnen bei einem Teil der Gmunder läuft, geht es doch darum, dass Sie vorhaben, rund 37.500 Kubikmeter Wasser aus dem neuen Brunnen zu ziehen. Das heißt, indirekt hängt der Brunnenneubau samt Chlorung hängt schon mit Ihrer Beschneiung zusammen. Oder wie sehen Sie das?
Reisberger: Wie schon gesagt, die Bauarbeiten hängen mit der Trinkwasserversorgung in Gmund zusammen, nicht mit uns.
Tegernseer Stimme: Und wie schaut es danach aus? Glauben Sie, dass den Menschen durch die Beschneiuung das Trinkwasser entzogen wird?
Reisberger: Nein, definitiv nicht. Das Wasser in der Talsohle Ostin ist mehr als ausreichend. Außerdem gibt es behördliche Auflagen. Das Trinkwasser hat immer Priorität. Eine am Grundwasser installierte Messsonde beispielsweise überwacht ständig, ob der Grundwasserpegel absinkt.
Tegernseer Stimme: Für einen Quadratmeter Kunstschnee – wieviel Wasser ist da nötig?
Reisberger: Da gibt es eine einfach Formel: Aus einem Kubikmeter Wasser entstehen zwei Kubikmeter Schnee.
Tegernseer Stimme: Ist der immense Wasserverbrauch in Ihren Augen sinnvoll?
Reisberger: Es wird keinerlei Wasser verbraucht, da das verschneite Wasser im Frühjahr wieder als Trinkwasser zur Verfügung steht.
Tegernseer Stimme: Wieviel zahlen Sie pro Kubikmeter Wasser? Sie sagten, viel weniger als ein normaler Haushalt. Der Preis läge damit unter dem normalen Netto-Wasserpreis von 1,35 Euro. Stimmt das?
Reisberger: Kein Kommentar zu Zahlen.
Tegernseer Stimme: Wie hoch sind Gesamtkosten der Beschneiung inklusive Wasser und Strom?
Reisberger: Auch hier: Kein Kommentar zu Zahlen.
Tegernseer Stimme: Kommen wir auf die Technik der Schneekanonen zurück. Wie funktioniert so eine Schneekanone?
Reisberger: Grundsätzlich so: Wasser wird in die Schneekanonen geleitet und mit Hilfe von Luft zu Schnee.
Tegernseer Stimme: Leider können wir davon – zumindest am Oedberg – ja jetzt kein Video drehen, weil Sie es uns untersagt haben, daher eine vorletzte Frage: Welche Wetterbedingungen sind für den Einsatz der Schneekanonen am idealsten?
Reisberger: Je kälter und trockener desto besser. Es besteht kein Interesse daran, in Grenztemperaturbereichen zu beschneien. Wir wollen künftig am Oedberg an drei bis fünf Tagen die gesamte Schneemenge, die benötigt wird, produzieren.
Tegernseer Stimme: Und wie laut sind die Schneekanonen?
Reisberger:: Wie gesagt, kein Kommentar zu Zahlen.
Tegernseer Stimme: Herr Reisberger, vielen Dank für das Gespräch.
SOCIAL MEDIA SEITEN