Wie bereits mehrfach berichtet, ging es am Mittwochnachmittag wieder einmal um das Bauvorhaben der W2 Verwaltungs GmbH auf dem 6.000 Quadratmeter großen Areal in der Werinherstraße. Seit April 2016 werden dort zwei Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt zwölf Wohneinheiten in Ufernähe geplant.
War es im vergangenen Jahr der Baustil, der nicht in die Landschaft passte, ist es jetzt die unterirdische Ausdehnung Richtung See, die nicht der Bauvoranfrage entsprechen. Zum einen würde die Anzahl der Stellplätze von 34 auf 42 angehoben werden, dazu komme noch ein zweistöckiges Schwimmbad.
Neu war für die Rottacher Ratsmitglieder, dass nun eine vorgelagerte Unterkellerung der beiden Häuser Richtung See geplant ist. Der zusätzlich gewonnene Wohnraum soll aber keine Fenster dafür aber eine künstliche Belüftung haben. Mit dieser vorgelagerten Unterkellerung der beiden Häuser verschiebe man aber die Baulinie nach Norden, so Bürgermeister Christian Köck (CSU).
Eigentlich war vereinbart, dass man die Fläche zum See freilässt. Nun aber wird sie unterbaut. Diese Komprimierung im Untergrund war nicht Gegenstand der Bauvoranfrage.
Deswegen habe die Gemeinde „wasserrechtliche Bedenken“ gehabt, auch wegen der Nachbarn. Insgesamt würden unterirdisch 2.800 Quadratmeter Fläche zubetoniert.
Problem: Grundwasserströme der Weißach
Der anwesende Gmunder Architekt Michael Huber begründete die Änderung mit einem Gutachten. Demnach würden die Grundwasserströme der Weißach von Süd nach Nord verlaufen. Dies habe er nun berücksichtigt. Im Westen betrage der Abstand der Tiefgarage zum Nachbargrundstück vier Meter, auf der Ostseite 3,20 Meter. „Nun stehen wir parallel zum Grundwasser“, so Huber, das nun „ungehindert“ fließen könne. Doch damit fand Huber wenig Gehör. Josef Kaiser (CSU) lehnte das Vorhaben grundsätzlich ab: „Ich will mich nicht auf eine Erweiterung und übermäßige Bebauung einlassen.“
„Wie viele Stellplätze braucht man auf dem schönen großen Grundstück mit den vier Häusern nach der Ortsplanungssatzung“, fragte Gabriele Schulte-Jaskolla (FWG). „34 Stellplätze“ antwortete Bauamtsleiterin Christine Obermüller. „Warum sind dann 42 geplant?“, hakte Schulte-Jaskolla nach. Man könne also das Vorhaben um mindestens acht Stellplätze reduzieren, so die Dritte Bürgermeisterin.
Wir müssen aufhören, immer das Maximum zu planen, vor allem an so sensiblen Stellen im Ort.
Der Gemeinderat rede immer davon, dass man sich nicht so viel unterirdisch zubauen lassen wolle. Jakob Appoltshauser (SPD) berichtete, dass er nur wenig entfernt davon ein Haus am Ufer betreue, bei dem auch das Grundwasser nach starken Regenfällen immer wieder in den Keller drücke. Josef Lang (CSU): „Wir sollten bei der ursprünglichen Größe der Tiefgarage bleiben und keine Erweiterung mit Wohnräumen genehmigen“.
„Verträglicher wären die Planungen, wenn sie oben und unten etwas reduziert wären“, so Schultes-Jaskolla in ihrem Kompromissverschlag. Köck meinte, er könne dem Vorhaben ebenfalls zustimmen, wenn man die Tiefgarage auf den tatsächlichen Bedarf reduzieren würde.
Wenn jemand die Tiefgarage aber nur ausbaut, weil er Fahrzeuge sammelt, muss ich dafür nicht krank sein.
Bei den oberirdischen Bauten habe er inzwischen keine Bedenken mehr. Architekt Huber wurde zur Wiedervorlage am 15. März aufgefordert – dann mit einer kleineren Bebauung im Untergrund.
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