Dass im ersten Halbjahr plötzlich so viele Krippenplätze fehlen, ist eine nicht nachvollziehbare Entwicklung, so Olaf von Löwis. Mit den Geburtenzahlen, die ja schon vorher bekannt gewesen seien, und dem Zuzug von Familien, habe das nichts zu tun.
Üblicherweise besteht bei 30 Prozent der Familien mit Kindern im Krippenalter Nachfrage nach einem Betreuungsplatz. Nur in städtischen Großräumen liege der Bedarf höher und gehe gegen 60 Prozent. Dieses Mal sei es auch in Holzkirchen deutlich mehr gewesen. Nun aber stehe die Gemeinde in der gesetzlichen Pflicht, die fehlenden Plätze einzurichten.
Olaf von Löwis versicherte, dass alles, was möglich sei, auch getan werde, und zwar nicht erst, wenn die Problematik unmittelbar ansteht. Mit einem Garten in der Frühlingsstraße sei nun ein idealer Standort gefunden. Er verkrafte eine Baulichkeit und ein Betreiber sei auch schon gefunden. Die Caritas sei bereit, die Leitung der neuen Krippe zu übernehmen. Ein Mehrzweckraum, der auch von der Kinderkrippe mitgenutzt werden kann, sei auch schon vorhanden.
Die neue Krippe ist provisorisch
Allerdings soll der Garten nicht dauerhaft als Tagesstättenfläche ausgewiesen werden. Ein wesentliches Kriterium bei der Suche nach der geeigneten Bauweise sei deshalb Flexibilität gewesen. Die Räume für die neue Krippe sollen rasch errichtet und ebenso unkompliziert wieder abgebaut werden können. Hierfür gebe es zwei Alternativen. Räume in Holzbauweise, die man aus vorgefertigten Holzelementen zusammenfügen kann, und klassische Stahlcontainer.
Die Holzbauten werden in einer modularen Weise aus vollvorgefertigten Elemente errichtet. Die gesamte Bauzeit beträgt rund 16 Monate, die Kosten rund zwei Millionen Euro. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass man die Gebäude auch wieder auseinanderbauen und an anderer Stelle neu zusammensetzen kann. Die Stadt Frankfurt hat bereits gute Erfahrungen damit gemacht. Und auch Ulm hat schon auf diese Weise gebaut. Stahlcontainer sind hingegen in zwei bis drei Jahren „hinüber“ und nicht mehr brauchbar.
Die Verwaltung reagierte sofort
Robert Wiechmann (B‘90/Die Grünen) dankte der Verwaltung für die Alternativensuche. „Wir wollen die modulare Holzbauweise“, erklärte er für seine Fraktion. Irmi Ammer (SPD) sprach sich auch für die erste Variante aus. „Gut, dass so schnell reagiert wird“, resümierte sie die Bemühungen der Verwaltung. „Im April waren die Anmeldungen und schon reden wir über Möglichkeiten“. Martina Unverdorben (FWG) regte an, die neue Krippe als mehrstöckige Variante vorzusehen und die Kastanien am Standort zu verschonen.
Auch Christoph Schmid (CSU) dankte der Verwaltung und sprach ihr ein großes Lob aus. „Die Holzbauweise gefällt mir auch optisch“, lautete sein Urteil. Da mit dieser Maßnahme schon wieder 500 Quadratmeter versiegelt werden, schlug er vor zu prüfen, ob eine Dachbegrünung möglich ist. Der Beschluss des Marktgemeinderats, die neue Krippe in holzbauweise zu errichten, erfolgte einstimmig.
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