Warum ins Gästehaus Otto keine Flüchtlinge kommen

Mit Ende der Rottacher Traglufthalle sollten einige der dort untergebrachten Asylbewerber ins ehemalige Gästehaus Otto nach Wiessee verlegt werden. Doch der Pachtvertrag mit den Eigentümern ist gescheitert. Und das hat einen Grund.

Weil der Mietvertrag mit dem ehemaligen Gästehaus Otto nicht zustande kam, konnte das Landratsamt auch keine Flüchtlinge dort unterbringen.

Eigentlich hatte das Landratsamt geplant, 17 der von der Schließung der Rottacher Traglufthalle betroffenen Flüchtlinge ins ehemalige Gästehaus Otto in Bad Wiessee zu verlegen. Wie berichtet, kam der Pachtvertrag jedoch nicht zustande. Auf Nachfrage erklärt Landratsamts-Pressesprecher Birger Nemitz:

Es gibt keinen Personenkreis, der dafür vorgesehen war, per se im Gästehaus Otto zu wohnen. Falls ein Mietvertrag zustande gekommen wäre, hätten wir das Haus nach Dringlichkeit belegt, vermutlich aber nicht nur mit Geflüchteten aus der Rottacher Traglufthalle.

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Der Mietvertrag sei deshalb nicht zustande gekommen, weil die Vermieterin die Immobilie dem Landratsamt Miesbach nicht mehr angeboten habe. Wie berichtet, hatte die Gästehaus-Betreiberin eine Nutzungsänderung für „feste Wohnungen“ beantragt und kündigte an, ihr Gästehaus außerdem verpachten oder verkaufen zu wollen. Über Details äußerte sie sich damals nicht.

Und auch heute fällt die Antwort kurz aus: “Wir hatten neue Perspektiven.” Auf Nachfrage erklärt sie, man sei gerade dabei, umzubauen. Zunächst würde das Dach runterkommen. Von der Absicht, das Gästehaus zu verkaufen, spricht sie nicht mehr. “Wir wollten es nur verpachten. Aber das hat sich erledigt.”

Traglufthalle in Holzkirchen wird auch aufgelöst

Wie Nemitz berichtet, sind derzeit 33 Flüchtlinge im Haus Rheinland in Bad Wiessee untergebracht, vier davon sind unbegleitete Flüchtlinge. Die ersten Asylbewerber zogen bereits am 11. Januar aus der Rottacher Traglufthalle aus. Nach und nach hat das Landratsamt die rund 87 Bewohner auf den gesamten Landkreis verteilt. Die Unterbringung habe sehr gut funktioniert, so Nemitz.

Auch für die Asylbewerber der Holzkirchner Traglufthalle am Moarhölzl sei man optimistisch. Die Halle wird Ende April abgebaut. Größere, zur Verfügung stehende Unterkünfte seien die alte Holzkirchner Polizeiwache, in der 35 Personen unterkommen dürften und die Container, in den 40 Personen Platz hätten.

Einige andere Asylbewerber würden in anderen Orten im Landkreis unterkommen, einen Teil der Hallenbewohner werde die Regierung von Oberbayern im Bezirk unterbringen. “Die Umverlegungen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes in den kommenden Monaten in sehr starkem Maße weiter beschäftigen.”

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