Im Wiesseer Gemeindeblatt „Bad Wiessee im Blick“ steht es: Für 385.000 Euro ist das Objekt zu haben. Es liegt etwas zurück vom Söllbach und bietet sogar einen Blick auf den Wallberg. Inzwischen ist das betagte Haus verwaist. Ein Elektromonteur baut noch einen Nachtspeicherofen aus, der erst vergangenes Jahr eingebaut wurde, erklärt der Mitarbeiter der Fachfirma.
Zuletzt hätten hier noch zwei betagte Damen zur Miete gewohnt, sagt Patrick Zeitler, Vorstand des Kommunalunternehmens Bad Wiessee (KBW), Herr über 200 Gemeindewohnungen und Grundstücke. „Seit der Gründung ist das Grundstück am Söllbachgrund 17 im Eigentum des KBW“.
In den Bestand muss investiert werden
Früh habe man aber festgestellt, dass zwei vermietete Einheiten in dem Haus nicht rentabel seien. „Nun hat sich innerhalb kurzer Zeit ein Leerstand beider Wohnungen ergeben. Eine Mieterin verstarb und die andere zog in ein Altenheim“, so Zeitler.
Geht man durch die kleinen Zimmer wird schnell klar, dass hier, wollte man das Haus ohne Keller aus dem Jahr 1951 erhalten, sehr viel investiert werden müsste, was in den vergangenen Jahrzehnten wohl nicht geschah. So bleibt wohl nur der Abriss, den auch Zeitler sieht:
Eine Sanierung ist wahrscheinlich nicht wirtschaftlich.
Aber dies könne jeder Erwerber für sich selbst entscheiden. Wenn jemand auf den zeitgemäßen Standard verzichten möchte und entsprechend viel Geld in den Bestand investiere, dann könne man dies bestimmt auch recht schön herrichten.
385.000 Euro für 490 Quadratmeter Grund
„Aber der Preis richtet sich nur nach dem Baugrund“, sagt Zeitler. Und der wurde auf 385.000 Euro festgesetzt. Doch diese 785 Euro pro Quadratmeter seien zu teuer, wie eine Nachbarin sagt. Zeitler rechtfertigt sich damit, dass es der marktübliche Preis sei, den „ein Gutachterausschuss festgelegt hat“. Die „gesuchten Bauherren“, inbesondere „junge Familien mit dem Wunsch nach individuellem Bauen“, müssen für Abriss und Neubau noch Einiges drauflegen.
Dennoch gebe es schon “relativ viele Interessenten“, allein durch Mundpropaganda. „Bis jetzt sind es alle junge Familien, die natürlich ortsansässig sind. Wer jetzt noch dazukommt, sollte schon einen Bezug zu Bad Wiessee haben“, erklärt Zeitler das Auswahlverfahren. Wie denn ausgeschlossen werden kann, dass ein Investor über Strohmänner an das Grundstück kommt, fragt die Tegernseer Stimme Zeitler.
„Dies schließen wir an Hand eines Fragebogens und eines Bewerbungsverfahren aus“. Ein Auswahlgremium bestimme dann, wer das Objekt bekommt. Es sei ein Festpreis, der ein Bieterverfahren ausschließe. „Wir werden auch dinglich im Grundbuch sichern, dass Spekulations- und Strohmanngeschäfte ausgeschlossen werden“, versichert Zeitler.
Bis spätestens 5. Mai sollten die Bewerbungen abgegeben werden. Dann würden Einzelgespräche mit den Interessenten erfolgen. Gesucht werden „engagierte Bauherren, die regional verwurzelt sind“.
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