kurzzeitig zum Stillstand gebracht. Der stellvertretende Betriebsleiter Willi Lang erklärt, warum er und seine Männer nun so schnell wie möglich fertig werden müssen.
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Die Sonne scheint in die leeren Außenbecken des See- und Warmbads in Rottach-Egern. Auf dem Grund des Sportbeckens tummelt sich die fünfköpfige Crew von Warmbad-Kapitän Klaus Bickel und ist gerade dabei, den Beckenboden mit Wasser abzuspritzen. Im Kinderbecken wird gerade eine defekte Fliese ausgetauscht.
Seit Anfang April sind die Reinigungsarbeiten im See- und Warmbad in Rottach-Egern im Gange. Ungefähr zwei Wochen haben Betriebsleiter Klaus Bickel und seine Crew durch das „Sauwetter“ in der vergangenen Woche verloren. Eigentlich waren sie mit den Arbeiten schon fertig. Weil aber durch den Schnee die Gefahr eines möglichen Hochwassers bestand, musste man die Becken zum Druckausgleich schnell zur Hälfte mit Wasser füllen.
Wenn der Grundwasserspiegel um zwei Meter steigt, dann schwimmen unsere Becken auf wie Teller. Ein kaputtes Becken wäre für uns der Supergau.
Erst gestern wurden die Becken wieder geleert. „Das schöne Wetter müssen wir jetzt ausnutzen“, sagt Bickel. Zum Saubermachen dürfe es nicht zu heiß und nicht zu kalt sein, weil ansonsten das Putzmittel entweder verdampft oder gefriert, so Bickel.
„Vergangene Woche hatten wir Minus acht Grad, da war eine Reinigung unmöglich.“ Heute hat er Glück. Bei strahlendem Sonnenschein polieren seine Männer die Außenbecken. Rund zwei Millionen Liter Wasser sollen in das Sportbecken gefüllt werden. Heute Nacht will man damit noch beginnen. „Es dauert drei bis vier Tage bis die komplette Wassermenge im Becken ist“, erklärt Bickel.
Bereits im Frühjahr wurden die Außenbecken grob gereinigt und von zwei Kubikmetern Laub entfernt. In diesem Jahr seien Bickel besonders die vielen Haarnadeln der Frauen nach Ablassen des Wassers im Becken aufgefallen. „Das war früher nicht so.“ Die Rostflecken dieser Nadeln werden nun wegpoliert, genauso wie die von liegengebliebenen Münzen.
Auch technisch muss alles perfekt vorbereitet werden. Die Umwälzpumpen werden über eine automatische Anlage gesteuert und sorgen neben der Chlorversorgung auch für die Keimfreiheit des Wassers. Zwischen 5.000 und 6.000 Euro kostet eine solche Pumpe. Dafür hat das Badewasser laut Bickel Trinkwasserqualität.
„Eine Kollegin vom Gesundheitsamt kommt heute noch vorbei und kontrolliert die Qualität“, erklärt Bickel. Seit zwei Jahren ist auch das Blockheizkraftwerk in Betrieb, das nicht nur alle Becken beheizt, sondern auch Strom für die Lüftung und die Heizung im Bad liefert. Gesteuert wird alles über einen Computer. Die Werte sind genau vorgegeben und werden dreimal täglich per Hand gemessen und protokolliert.
Das ist jedoch nur ein Teil der Wärmeerzeugung. Im Seeforum gibt es ebenfalls einen großen Technikraum, in dem ein Gaskessel steht.
In knapp drei Wochen ist Freibad-Eröffnung. Dann dürften innerhalb von vier Monaten wieder zwischen 60.000 und 80.000 Badegäste kommen. Schönes Wetter vorausgesetzt. Gerade die Kombination aus See und Sportbecken gefalle den Besuchern, sagt der Betriebsleiter. „Man hat das Gefühl, in den See hinaus zu schwimmen.“
Um satte Gewinne aus der Freibad-Saison zu ziehen, sei der Sommer zu kurz, so Bickel. „Das Freibad ist ein Defizit-Geschäft.“ Obwohl die öffentlichen Leistungen deutschlandweit zurückgehen und viele Bäder schließen müssen, sei dies in Rottach-Egern noch nicht der Fall. Die Gemeinde gibt finanzielle Stützenhilfe. Seit 16 Jahren sind die Eintrittspreise unverändert geblieben. Eine Tageskarte für Erwachsene kostet 7,50 Euro, Jugendliche zahlen vier Euro, Kinder bis sieben Jahre sind frei.
Hier noch ein paar Eindrücke:
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