Söllbachklause: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Drei Gastronomiebetriebe sind im Besitz des Freisinger Unternehmers Franz Josef Haslberger. Zwei davon warten auf eine Eröffnung. Während der Bauer in der Au längst fertiggestellt wirkt, gibt es nun auch für das Ausflugslokal Söllbachklause Hoffnung auf einen Baubeginn.

Das Ausflugslokal “Bauer in der Au” schaut so aus, als könnte es jederzeit eröffnet werden. Doch der Schein trügt.

Seit Jahren schon sind drei Immobilien Eigentum des umstrittenen Großgrundbesitzers und Fertigmörtelhersteller Haslberger. Doch der lässt sich Zeit und die Gemeinde Bad Wiessee baumeln. Denn der Ort bräuchte dringend seine Ausfluglokale Bauer in der Au und die Söllbachklause.

Das Bergidyll Bauer in der Au sieht aus, als könnte es jederzeit eröffnet werden. Die Gaststätte wurde um einen Küchentrakt erweitert und mit einem leistungsfähigeren Stromkabel versorgt, eine riesige Tiefgarage in den bergigen Untergrund getrieben, die Terrasse großzügiger gestaltet und neue Nebengebäude geschaffen.

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Die Eröffnung hakt

Doch einen Hinweis, wann das Ausflugslokal Gästen wieder zugänglich sein wird, und wer es als Pächter betreiben wird, gibt es nicht. Haslbergers Anwalt Mathias Dürr ist zu keiner Stellungnahme bereit. Auch nicht zur Söllbachklause, die Haslberger 2014 kaufte. Als er noch im gleichen Jahr dem Gemeinderat Umbaupläne vorlegte, keimte dort Hoffnung, dass damit zügig begonnen werde.

Doch auch hier hakt es. Zuletzt wohl am Kanalanschluss und der Tiefgarageneinfahrt. Hier scheint Einigkeit mit dem Landratsamt zu bestehen. Auch darüber, wie die Veränderungen gestaltet werden sollen. Im Erdgeschoß ist ein seitlicher Anbau als zusätzlicher Gastraum mit etwa 50 Quadratmeter geplant, sowie eine Terrasse mit 70 Sitzplätzen.

In dem aufgestockten Obergeschoß soll zudem eine Tenne für Veranstaltungen entstehen. „Neben dem Geschäft mit dem regulären Wanderbetrieb soll der neue Wirt auch die Möglichkeit erhalten, dort größere Veranstaltungen auszurichten“, erklärte Bauamtsleiter Helmut Köckeis das Vorhaben Haslbergers seinerzeit. Gemeinderätin Klaudia Martini (SPD) wollte aber bei dem Umbau sichergestellt wissen, „dass die Söllbachklause in Zukunft ausschließlich als Gaststätte genutzt wird“.

Baubeginn könnte erfolgen

Doch Haslberger hat weitere Änderungswünsche. Nun will er auch die „Tiefgarage wesentlich vergrößern“, erklärt Bauamtsleiter Helmut Köckeis zu dem ihm vorliegenden Tekturantrag. Dieser wird nun im Bauausschuss von Bad Wiessee am 23. Mai behandelt. „Der Bauherr will mehr Lagerflächen für den gewerblichen Betrieb.“ Er gehe schon davon aus, so Köckeis, „dass irgendwann etwas vorangehen werde. „Warum sollte sonst so ein Tekturantrag gestellt werden“. Dies fragen sich Viele in der Gemeinde.

Zuletzt auch beim betagten Wohn- und Geschäftshaus mit den Niederstub’n im Ortszentrum. Obwohl die Gemeinde mit der Verlegung des Heissenbachs in Vorleistung ging und alle Schwierigkeiten für Haslberger zur Realisierung des Bauvorhabens aus dem Weg räumte, ist Köckeis nichts von einem bevorstehenden Baubeginns bekannt. Haslberger hatte dort 2014 umfassende Umbauten angekündigt. Auch ein Biergarten mit etwa 70 Sitzplätzen soll entstehen.

Da Haslberger die benötigten neun Stellplätze auf seinem Grundstück nicht nachweisen konnte, zahlte er dafür. Grundlage war ein Stellplatzvertrag mit der Gemeinde. Dennoch geht nichts voran. Obwohl es, wie das Landratsamt mitteilt, „keinen Hinderungsgrund für einen Baubeginn gibt“, so Pressesprecher Birger Nemitz. „Der Bauherr hat uns allerdings den Baubeginn noch nicht angezeigt“. Seit 30. Juni vergangenen Jahres sei der Bauantrag bereits genehmigt. Wann die Baumaschinen anrollen, bleibt somit das Geheimnis des 62-Jährigen.

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