Als Vize-Bürgermeister unterstützt Robert Huber seit neun Jahren den Wiesseer Rathaus-Chef Peter Höß nicht nur in seiner Abwesenheit. Der SPD-Gemeinderat hat auch sonst weitere Aufgaben in der Gemeinde übernommen, wofür er eine Entschädigung von 1.450 Euro im Monat erhält. Gewährt wird Huber diese unter anderem für sein Engagement beim Bau des neuen Feuerwehrhauses und der Gründung des Kommunalunternehmens mit dem Ziel der Sanierung aller gemeindlichen Wohnungen.
Solche Brocken werden auf seinen Vertreter nicht zukommen, dennoch schreibt die Bayerische Gemeindeordnung vor, so Höß gestern Abend vor dem Wiesseer Gemeinderat, dass bei Verhinderung des ersten Bürgermeisters ein Vertreter im Amt nachrückt“. Diese Ernennung erfolge aus der Mitte des Gemeinderates.
Kommunalaufsicht empfiehlt dienstältesten Gemeinderat
Die Kommunalsaufsicht habe wegen der Situation, in der sich Bad Wiessee nun befinde, empfohlen, den dienstältesten Gemeinderat zu benennen. „Nachdem mir von keiner der am Tisch sitzenden Fraktionen Überlegungen bekannt sind, schlage ich Kurt Sareiter für diese Aufgabe vor“, empfahl Höß. Immerhin ist Sareiter schon über 30 Jahre Gemeinderat und als Mitglied in 18 Vereinen gut vernetzt.
Einstimmig wurde Sareiter in dieses befristete Amt als Vize gewählt. Beifall am Ratstisch. Der frisch Gewählte war sichtlich gerührt. Diese Ernennung gelte aber nur für die Dauer der Erkrankung Hubers, stellte Höß schon vergangene Woche klar. Erst wenn dieser seine Erholungsphase beendet habe, werde man endgültig entscheiden können, wie es weitergehe.
Sareiter kennt das Amt. Er war bereits zweiter Bürgermeister von 2002 bis 2008. Gerne wäre er bei der Kommunalwahl im gleichen Jahr auch Rathauschef geworden, doch die Wähler entschieden sich für Peter Höß vom Wiesseer Block. Nun müssen sie zusammenarbeiten, trotz vielfach gegensätzlicher Positionen in den vergangenen neun Jahren.
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