Unbekannte hatten in der Nacht von Sonntag auf Montag auf der MB6 in Piesenkam einfach mit weißer Farbe einen Zebrastreifen auf die Straße gemalt. Der neue Übergang führt vom Golfer-Parkplatz direkt zum Platz. Selbstgebastelte Schilder wiesen auf einen „Golfspielerübergang“ hin.
Andrea Fräsdorf, Mitarbeiterin bei der KG Golfplatz Tegernsee, war darüber sehr überrascht, wie Sie am Dienstag auf Nachfrage erklärt:
Wir haben keine Ahnung, wer das war.
Sie habe sich darüber aufklären lassen, dass es in Bayern auch zu Pfingsten üblich sei, Unsinn anzustellen. Ähnlich der Streiche und Scherze in der Freinacht vom 30. April auf den 1. Mai. Ihr Greenkeeper habe ihr Fotos von besagtem Zebrastreifen vorgelegt. Obwohl sie es lustig gefunden habe, meldeten die Golfplatzverantwortlichen den Vorfall der Polizei. „Wegen gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.“
Auch dort habe man über die Aktion eher geschmunzelt, berichtet Fräsdorf. Doch so ganz unberechtigt sind die weißen Streifen auf der Straße nicht. Schon lange plant der Golfplatz eine Unterführung zur Sicherheit der Golfer. Dies ist nach Aussage von Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl auch Bestandteil des ersten Bebauungsplans und müsste schon „seit ewigen Zeiten erledigt sein.“
Unterführung zur Sicherheit der Golfer beantragt
Doch laut Fräsdorf liegt noch immer keine Baugenehmigung für die geplante Unterführung vom Landratsamt vor. Dort stellt man allerdings auf Nachfrage klar, dass der Antrag erst vor kurzem eingereicht worden sei. Und zwar zwei Jahre verspätet. Das ganze werde nun zügig bearbeitet. Golfplatz Betreiber Karl Heinz Krutz dagegen hat noch immer nicht alle Auflagen des Bebauungsplans erfüllt. So fehlen weiterhin das Clubhaus und die Driving Range, außerdem Platztafeln, Blitzschutzhütten und Toiletten.
Deshalb forderte die Gemeinde Waakirchen von ihm eine zeitnahe Umsetzung und drohte sogar mit einem Bußgeld (wir berichteten). Die geplante Bauzeit des Golfplatzes sei bereits seit langem überschritten, befand die Gemeinde im Dezember und koppelte die Prozedur an einen Durchführungsvertrag. Krutz sollte unterschreiben, dass er seine Pläne innerhalb von drei Jahren umsetzt. Würde er sich nicht daran halten, sei ein Bußgeld fällig. Doch „Krutz will sich nicht reglementieren lassen“, erklärte Andrea Fräsdorf noch im März. Bis heute hat er den Vertrag nicht unterschrieben.
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