Ein Kommentar von Klaus Wiendl:
Da nützen auch die Hunderttausende Euro für Imagekampagnen der Tourismusorte im Landkreis nichts, wenn Ausflügler und Urlauber, von den Berufstätigen hier ganz zu schweigen, kaum rein und nur schwer wieder von den Seen zurückkommen. Alle Räder stehen still, weil das ferne Straßenbauamt es will. Dort weiß offenbar die linke Hand nicht, was die rechte tut.
Wie anders ist es zu erklären, dass allein die drei Baustellen an der B 318 (Warngau und Bad Wiessee) und B 307 (Scharling) schon für Behinderungen und lange Staus sorgen. Auch in Gmund, dem Nadelöhr, geht die Fertigstellung der Tölzer Straße nur schleppend voran. Die Bauarbeiten sollen sogar, man staune, bis Ende des Jahres dauern. Überhaupt scheint man auf allen Baustellen keine Eile zu haben. Statt mit Hochdruck zu arbeiten, werden selbst Brückentage penibel genutzt.
Nachtarbeit scheint ein Fremdwort zu sein
Auch der Begriff Nachtarbeit, wie vielfach auf Autobahnen, scheint in Rosenheim ein Fremdwort zu sein. Doch nun wird dies alles noch getoppt durch die Sanierung der B 472 ab Müller am Baum Richtung Kreuzstraße. Sie ist die verkehrsreichste Ost-West-Tangente zwischen Miesbach und Bad Tölz mit täglich weit über 10.000 Fahrzeugen. Die werden nun vom ohnehin schon überlasteten Miesbach über Agatharied, Hausham, Ostin und Gmund umgeleitet.
Das Ergebnis konnte man bereits dieser Tage sehen: Kilometerlange Staus vor Gmund, ob von Tegernsee oder Hausham kommend. Die Geduld der Autofahrer um den See wird auf eine harte Probe gestellt. Freizeiteffekt und Urlaubsstimmung sind schnell verflogen. Doch wie sagte der zuständige Planer in Rosenheim, offensichtlich in Unkenntnis einer solch irrwitzigen Umleitung:
Das erhöhte Aufkommen dürfte eigentlich keine Probleme machen.
Dem Mann im fernen Rosenheim kann geholfen werden. Sein Vorgesetzter sollte ihm mal eine Dienstreise an den Tegernsee spendieren. Aber nicht am Wochentag, sondern am Wochenende, damit er sich lange vor Miesbach bereits in die Staus zu den Ausflugszielen einreihen kann. „Learning by doing“ als Lernprozess hat noch nie geschadet, auch nicht den Beamten am grünen Tisch im Straßenbauamt.
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