Ergänzung vom 21. Oktober / 20:59 Uhr
Die Befürworter des Lanserhofs machen mobil. In einer ersten Aktion haben sich am heutigen Freitag etwa 100 Waakirchner am Margarethenhof getroffen.
Maximilian Voit, Sprecher der “Initiative pro Lanserhof” möchte aus den geplanten Aktionen kein großes Ding machen. Ihm sei nur wichtig zu informieren. Unter anderem auch darüber wie die Formulierung im Bürgerentscheid bewusst missverständlich gehalten ist.
“Sind Sie dafür, dass das aktuelle Verfahren zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Sondergebiet Gesundheit/Hotel/Golf-Steinberg und das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes eingestellt wird?” steht da als Frage, über die die Bürger am 06. November abzustimmen haben.
Will heißen, wer für den Lanserhof ist, muss mit Nein stimmen. Wer dagegen ist, mit Ja. Und das so Voit sorge für Verwirrung. Der Investor des Lanserhofs wählt drastischere Worte: „die Formulierung ist einfach hinterfotzig“ findet Christian Harisch.
Im Rahmen ihrer Aufklärungskampagne haben Elektromeister Voit und seine Mitstreiter vor allem die Bürger im Visier. Gemeinsam mit Harisch werden sie verschiedene Info-Abende veranstalten. Geplant sind sechs Termine bis zum Tag der Entscheidung.
Jeweils um 20 Uhr wird es Abends losgehen. Alle Bürger Waakirchens sollen die Möglichkeit bekommen sich zu informieren. Start ist am 28. Oktober im Mariensteiner Feuerwehrhaus. Der nächste Termin ist nur zwei Tage später am 30. Oktober im Froschwirt in Piesenkam. Der Ort für die Veranstaltung am Montag, den 31. Oktober steht noch nicht fest. Dafür steht der Investor am 2. November drei Stunden lang am Margarthenhof zur Verfügung. Von 17 bis 20 Uhr hat jeder Bürger die Möglichkeit für ein persönliches Gespräch.
Am Donnerstag, den 3. November geht es weiter mit den Infoabenden im Feuerwehrhaus Schaftlach. Und als Abschlußveranstaltung der Pro-Initiative wird Christian Harisch am Samstag, den 5. November – und damit einen Tag vor dem Bürgerentscheid – nochmal die Öffentlichkeit informieren. Genauer Zeitpunkt und Ort stehen noch nicht fest.
Auch die Bürgermeister des Landkreises stehen hinter dem Vorhaben Lanserhof
Doch nicht nur Bürger aus Waakirchen zeigen mit ihrer Präsenz, dass sie den Lanserhof wollen. Auch alle Bürgermeister des Landkreises sprechen sich in einer aktuellen Pressemitteilung für das Projekt aus. Damit setzen die Verantwortlichen ein deutliches Zeichen.
Die klare Positionierung kommt nur zwei Tage, nach dem der Kreistag sich am Mittwoch mit 56 zu elf Stimmen für die Aufhebung des bisherigen Landschaftsschutzgebietes am Margarethenhof ausgesprochen hatte.
Damit sind zumindest die größten rechtlichen Hürden aus dem Weg geräumt. Entscheidend wird nun sein, wie die Waakirchner sich am 6. November entscheiden.
Hier noch der aktuelle Flyer der “Initiative pro Lanserhof”, der in den nächsten Tagen an alle Haushalte Waakirchens verteilt werden soll. Der Flyer öffnet sich in groß und ist dann besser lesbar. Einfach auf das Bild klicken.
Ursprünglicher Artikel vom 09. Oktober:
Nachdem in letzter Zeit der Eindruck entstanden ist, der geplante Lanserhof in Marienstein habe nur Gegner, haben sich mittlerweile auch die Befürworter zu Wort gemeldet.
Allen voran die Gremien des Landkreises. In einer kombinierten Aktion hat sich der Kreis- wie auch der Umweltausschuss in der letzten Woche fast einstimmig für die “lange fällige Herausnahme des Golfplatzes aus dem Landschaftsschutzgebiet” ausgesprochen.
Endgültig entscheidet sich das zwar erst am 19. Oktober im Kreistag. Aber das Signal an den Investor ist klar: von seiten der landkreisweiten Ausschüsse wird alles getan, damit das Vorhaben Lanserhof nicht scheitert.
Auch Christian Harisch, der sich mit Präsenz und einer Informationsoffensive für die Umsetzung seines Vorhabens einsetzt, zeigt sich mittlerweile ein wenig beeindruckt vom Gegenwind, der ihm aus der Bevölkerung entgegenschlägt. “Wenn ich gewusst hätte, was mich hier erwartet, wäre ich von Vorarlberg nach München gefahren.”
Trotzdem erwartet niemand, dass der erfahrene Unternehmer so schnell aufgibt. Denn die Berichterstattung der letzten zwei Wochen mag zwar den Eindruck erweckt haben, die Bevölkerung steht relativ geschlossen im Kampf gegen das Projekt.
Aber ganz so eindeutig ist es eben nicht, wie der Kommentar eines Waakirchners vom letzten Freitag zeigt:
Kein einziger der Initiatoren ist betroffen vom Lanserhof in Marienstein! Warum machen Sie sich dann gegen das Thema stark?
Warum hat keiner der Initiatoren ein Bürgerbegehren initiiert, als die eine oder andere Firma ins Gewerbegebiet eingezogen ist und hier eine massive Zunahme des LKW Verkehrs zu erwarten war (Weber, KS)?
Warum hat keiner der Initiatoren ein Bürgerbegehren initiiert, als wie jetzt, die Firma Gries erweitern möchte = Mehr LKW Verkehr?
Die Zunahme des PKW Verkehrs wäre bei weiten erträglich wie immer mehr LKWs!
Außerdem sieht man tagtäglich, das es nicht die „Auswärtigen“, wie zum Beispiel die Fahrzeuge zum Golfplatz sind, die durch Marienstein rasen, sondern im Regelfall fahren die MBs und TÖLs zu schnell!
Mit Ansiedlung des Lanserhofes in Marienstein wäre es m.E. möglich in ganz Marienstein eine „Zone 30 Erholungsort“ einzuführen. Nicht nur in Teilbereich wie aktuell.
Was Bitte interessiert die Schutzgemeinschaft Marienstein?
Herzliche Grüße eines Befürworters aus der Hauptstrasse in Marienstein
Und so wird es interessant sein, was der Waakirchner Gemeinderat am kommenden Dienstag entscheidet. Wenn die Stimmen des Bürgerbegehrens gültig sind und die nötige Anzahl erreicht wurde, wird eine Abstimmung innerhalb der Bürgerschaft in die Wege geleitet.
Das Ratsbegehren wird sich der Gemeinderat aber nicht nehmen lassen. Erwartet wird ebenfalls ein eindeutiges und positives Signal – und zwar in Richtung Bürger und Investor. Denn der Gemeinderat steht derzeit mehrheitlich hinter dem Projekt.
Alles weitere dann in der spannenden Sitzung am 11. Oktober im Rathaus Waakirchen:
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