Am Samstagvormittag zog sich – laut Bericht der Bergwacht Rottach-Egern – ein Mann auf der Freisinger Hütte unterhalb des Setzberges eine Kopfplatzwunde zu. Gegen Mittag stürzte ein Radfahrer an der Kreuzbergalm und verletzte sich am Sprunggelenk.
Auch auf der Forststraße zur Königsalm verletzte sich eine Frau am Kopf, als sie stürzte. Ebenso ein Kind im Bereich der Siebenhütten. Alle Verletzten wurden von der Bergwacht Rottach-Egern medizinisch versorgt und ins Krankenhaus transportiert.
Abgebrochen hatte die Bergwacht ihren Einsatz dagegen gegen 21 Uhr an der Wallbergbahn. Ein als verunglückt gemeldeter Gleitschirmflieger entpuppte sich vor Ort als ein Gebilde aus drei Ballonen.
Bergwacht probt für den Ernstfall
Am Sonntag stand dann eine ganz andere Notsituation für die Rottacher Bergwacht auf dem Programm: Ein Kletterer war auf dem Leonharstein-Gipfel in Kreuth unterwegs gewesen, hatte sich am Bein verletzt und konnte keinen Schritt mehr laufen.
Aufgrund des Regens sei eine Bergung per Hubschrauber allerdings nicht möglich, so die Vorgabe für die Bergwachtler. In diesem Fall handelte es sich aber nicht um einen Ernstfall, sondern um eine Übung, die man zusammen mit der Bergwacht Hausham durchführte.
Tatsächlich habe es am Sonntag in Strömen geregnet, so die Bergwacht, und der Gipfel sei während der ganzen Übung voller Wolken gewesen. So erfolgte die Rettung vom Boden aus. Vom Tal aus koordinierte der Bergwachteinsatzleiter den Ablauf, wobei er in ständigem Funkkontakt zu den Rettern am Berg und am Gipfel stand.
Sodann fuhr die 27 Mann starke Rettungsmannschaft mit mehreren Bergwachtfahrzeugen auf den Leonhardstein. Zwei Retter stiegen zur gemeldeten Einsatzstelle auf. Sie nahmen Kontakt zum Verletzten auf, gaben einen Lagebericht ab und sicherten das Seil für die Rettungsaktion. Zwei Retter wurden zum Verletzten hinabgelassen. Später transportierten sie ihn auf einer Gebirgstrage nach unten.
Während der Übung seien verschiedene Konfigurationen des Digitalfunks ausprobiert worden, so die Bergwacht. Damit wolle man bei schlechten Empfangssituationen, beispielsweise in Schluchten, in denen kein Netz verfügbar ist, eine Kommunikation zwischen den Geräten sicherstellen.
Außerdem hatte die Bergwacht einen eigens entwickelten wasserfesten Funkrucksack zum Einsatz mitgebracht. Die Drohne zur Lagererkundung kam aufgrund des schlechten Wetters nicht zum Einsatz. Getestet wurde außerdem ein Echtzeit Ortungssystem, das sich sowohl in der Rettungswache Rottach als auch im Technikfahrzeug befand.
Per Mobilfunkverbindung, GPS und Smartphone kann so der aktuelle Standort der Einsatzkräfte ausgemacht und live übertragen werden. Es habe sich bei dieser Übung gezeigt, so die Bergwacht weiter, wie wertvoll eine standardisierte Ausbildung und Arbeitsweise sei. Auch das regelmäßige Training im Tölzer Bergwachtzentrum würde viel bringen.
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