Ergänzung vom 5. November / 18:27 Uhr
Das Motto “Kapital gegen Heimat” war der Aufhänger, als sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen den Lanserhof am Donnerstag Abend in der gut besuchten Waakirchner Turnhalle trafen.
Der Auflauf geriet zwar nicht so groß wie einen Tag später. Aber die “Gegner” hatten auch keinen Johannes B. Kerner als Zugpferd.
Nichtsdestotrotz waren viele Zuhörer in die Halle gekommen. Und die sahen unter anderem einen launigen Vortrag von Martin Wölzmüller, dem Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege.
In seiner Rede machte Martin Wölzmüller klar, dass die Diskussion, die in Waakirchen geführt wird, vor allen Dingen eine Chance sei. Denn so müssten alle Beteiligten ihre Begründungen und Motive besser formulieren. Damit bringe die Debatte “Licht ins Halbdunkel”. Und das, so Wölzmüller, sei immer gut.
Nichtsdestotrotz ist für ihn die Pflege unserer Heimat keine beneidenswerte Aufgabe:
“Der Baumarktverkäufer, der Großinvestor, der vollmundige Versprecher von Arbeitsplätzen wird immer noch weithin als vertrauenswürdiger angesehen als der (…) fürs Gemeinwohl argumentierende Bürger.”
Das Tegernseer Tal dürfe kein Opfer für Investoren werden, das war Wölzmüller wichtig zu betonen. Man solle “einfach mal darüber nachdenken, ob es wirklich von großer Reife zeugt, wenn man mit dem Butterbrot hinter jeder Blasmusik nachläuft, die einem gerade über den Weg kommt.”
Vor allem die Art und Weise, wie der Investor Christian Harisch argumentiere, müssen jeden aufhorchen lassen. “Seriöse Geschäftsleute haben Schönrederei nicht nötig.” Alleine die Darstellung des Vorhaben auf der Internsetseite der Lansmed GmbH kann zum dem Schluss führen, dass hier manipuliert werden soll.
Für Hans Kornprobst, einen der Intitiatoren des Bürgerbegehrens, sei das größte Problem die ausufernde Bebauung im Tegernseer Tal. Und zwar nach oben hin. Das was in der Verfassung steht, funktioniere für Kornprobst nicht mehr.
Wir können uns nicht auf die Politiker verlassen. Nun gilt es die Geschicke unserer Heimat in die eigenen Hände zu nehmen.
Bei aller Diskussion und Gegenargumenten wurde aber im Laufe des Abend eines immer klarer. Am Sonntag Abend ist alles wieder vorbei. Der Wunsch, dass kein Keil und keine Spaltung durch Waakirchen gehen darf, ist bei allen Beteiligten stark ausgeprägt.
Am Montag, so die Gegner am Donnerstag, wie auch Christian Harisch bei der Veranstaltung am Freitag, müsse das Leben wieder weitergehen, egal wie die Abstimmung ausgehen wird.
Ein wichtiger Punkt, in dem sich Befürworter und Gegner einig sind.
Ursprünglicher Artikel vom 3. November
142 Kommentare in allen bisherigen Artikeln zum Lanserhof sprechen eine eindeutige Sprache. Das Thema ist kontrovers und das bleibt es aller Voraussicht nach auch noch nach dem 6. November – egal wie der Bürgerentscheid ausgeht.
Allerdings bleibt auch nicht mehr viel Zeit entweder die eine oder andere Seite zu informieren. Befürworter und Gegner des geplanten Lanserhofs wollen aus dem Grund in den nächsten drei Tagen nochmal alles dran setzen, ihre Botschaft unters wahlberechtigte Volk zu bringen. Das Ziel: alles und jeden mobilisieren.
Mit welch prominenter Unterstützung der Unternehmer Christian Harisch den Endspurt angeht, haben wir vorgestern gelesen. Doch auch der Widerstand schaut nicht tatenlos zu. Eine eigene Informationsveranstaltung soll 24 Stunden vor dem Auftritt von Johannes B. Kerner für ein gewisses mediales und informatives Gegengewicht sorgen.
Unter dem Motto “Kapital gegen Heimat” wird die zentrale Veranstaltung der Initiatoren des Bürgerbegehrens in der Waakirchner Turnhalle stattfinden. Genauer gesagt heute Abend ab 20:00 Uhr. Und die Frage was einen dort erwartet, wollen wir mit einem der 142 Kommentare beantworten. Hannes schreibt am gestrigen Mittwoch:
Auf die Info-Veranstaltung der Bürger-Initiative am 3. Nov. bin ich gespannt. Hans Well als Biermösl-Blaser ist zwar nicht mit dem “front-erprobten” Johannes B. Kerner zu vergleichen, aber Wölzmüller (Anmerkung: Geschäftsführer des Bayerischer Landesvereins für Heimatpflege) ist auch nicht ohne Charme.
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