Ergänzung vom 16. Januar / 12.49 Uhr:
Am Freitagvormittag, den 13. Januar, war ein von O2 beauftragter Techniker an der vereisten Richtfunkstation auf dem 1838 Meter hoch gelegenen Gipfel des Wendelsteins. Dessen Arbeiten waren scheinbar erfolgreich.
Mittags konnte Entwarnung wegen der Mobilfunknetzstörung gegeben werden, was viele verärgerte O2-Kunden im Großraum Tegernsee erfreut haben wird. Beinahe drei Tage lang war das Mobilfunknetz nahezu vollständig lahmgelegt.
In der offiziellen Mitteilung der Telefónica Germany GmbH München hieß es: „Die Richtfunkantennen sind seit dem Freitagvormittag von Schnee und Eis befreit und die Qualitätseinschränkung im Mobilfunknetz von Tegernsee, Schliersee und Umgebung besteht nicht mehr.“
Ein O2-Geschäftskunden teilte uns am gleichen Tag mit, dass er bereits gegen 5 Uhr per SMS über die abgeschlossenen Reparaturarbeiten informiert wurde: „Ab den frühen Morgenstunden hat bei mir das Telefonieren wieder reibungslos funktioniert.“
Naja. Hauptsache der Grund für die Mobilfunknetzstörung konnte dauerhaft behoben werden.
Ursprünglicher Artikel vom 12. Januar:
Seit mehreren Tagen haben O2-Kunden im Raum Tegernsee und Umgebung kein Mobilfunknetz. Weder Raustelefonieren noch Empfangen von Anrufen und SMS war und ist bis jetzt möglich. Selbst an Weihnachten und Neujahr kam es zu Störungen des Netzes.
Auf Nachfrage bei der Telefónica Germany GmbH teilte man uns gestern Nachmittag mit, dass die aktuellen Ausfälle auf vereiste Richtfunkmasten am Wendelstein zurückzuführen sind.
Eigentlich sollte das Problem bis heute Nachmittag durch ein externes Unternehmen behoben werden, erfuhren wir von einem Mitarbeiter der Pressestelle. „Eine Enteisung durch einen eigenen Techniker am gestrigen Tag brachte nicht den erwünschten Effekt“, teilte man uns auf telefonische Nachfrage mit. Zusätzlich soll nun auch noch der Hohlleiter des Richtfunkmastens überprüft werden.
Bis wann wieder Normalität für O2 Kunden im Raum Tegernsee einkehrt, konnte man uns jedoch nicht sagen.
O2 spart laut eigener Aussage an teurer Infrastruktur
Verwunderlich ist das Problem mit dem vereisten Richtfunkmasten am Wendelstein allerdings schon. Die Gefahr sollte O2 und der Telefónica durchaus bekannt sein. In hohen Lagen kann es oft und immer wieder zu starken Schneefällen und Minustemperaturen kommen. Der Gipfel des Wendelstein liegt auf 1838 Metern. „Vereisung und starker Schneefall waren in den vergangen drei Jahren kein Problem“, so die Aussage von O2.
Der Mitarbeiter der Pressestelle gibt uns ferner zu verstehen, dass günstige Tarife, wie Sie O2 anbietet, eben nur gewährleistet werden können, wenn an anderer Stelle, zum Beispiel an teurer Infrastruktur, gespart wird.
Sind Störungen ein ausreichender Grund für eine sofortige Kündigung?
Rechtlich handelt es sich hier letztlich um höhere Gewalt, was in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen geregelt ist. Ein Rücktritt von einem längerfristigen Vertrag beziehungsweise eine sofortige Kündigung ist daher kaum möglich.
Diesbezüglich sollen sich „Geschädigte“ an die Kundenhotline wenden und den jeweils Fall vorbringen. „Protokollieren Sie alle Probleme, die Sie in dieser Zeit durch den Ausfall des Mobilfunknetzes hatten“, rät man uns. „Wenn beispielsweise ein finanzieller Mehraufwand ordentlich nachgewiesen werden kann, ist eine Erstattung des entstanden Schadens möglich. Auch das Erlassen der kompletten monatlichen Gebühr sei durchaus üblich in solchen Fällen.
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