Rechnung im Rottacher Rathaus

Sie kam und kam nicht, die Schlussrechnung für die umstrittene Straßensanierung in Ellmösl in Rottach-Egern. Seit letzter Woche ist sie nun da, wie Geschäftsleiter Gerhard Hofmann auf Nachfrage mitteilt. Und die Anwohner dürfen weiter bangen.

Der Straßenbau in Ellmösl bedeutete für die Anwohner einen regelrechten Kostenschock. Seit Oktober vorletzten Jahres warten die Anwohner auf die Schlussrechnung.

Alles wartete und hing an einer Sache: der Schlussrechnung für die umstrittene Straßensanierung in Ellmösl in Rottach-Egern. Die Gemeinde konnte keine Abrechnung verschicken, der von den Anwohnern eingeschaltete Anwalt nicht agieren.

Und das, obwohl die Straßensanierung schon längst abgeschlossen, und die endgültige Höhe der Kosten noch immer offen war. Georg Reiser von der Lenggrieser Firma Willibald, der als Bauleiter für die Straßensanierung in Ellmösl verantwortlich war, versprach der Gemeinde im Dezember, die Rechnung noch vor Weihnachten zu schicken. Als Grund für die bis dahin entstandene Verzögerung gab er personelle Engpässe an.

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Nichts passierte. Daraufhin sagte man die Rechnung für Januar zu. Dann wurde es Februar, März, April und Mai. Trotz wiederholter Nachfrage traf die Rechnung nicht im Rathaus ein. Genau von dieser Rechnung hängt es aber ab, wieviel Geld die Anwohner für den Straßenausbau letztendlich noch zahlen müssen.

Anwohner zahlen für Straßenausbau

Auf wiederholte Nachfrage der TS bei Georg Reiser Anfang Juni erklärt dieser, die Rechnung werde man dem zuständigen Rottacher Ingenieur- und Planungsbüro Strohschneider in der kommenden Woche zuschicken. Dieses werde dann die Schmutz-, Wasser- und Kanalgebühren für die Anwohner auseinanderdividieren. Erst danach werde man die Rechnung der Gemeinde weiterleiten.

Wie berichtet, war der Straßenausbau für viele der Anwohner in Ellmösl ein finanzielles Desaster. Die Gemeinde hatte sich nach Jahren für eine Komplettsanierung der Straße inklusive eines neuen Kanalanschlusses entschieden. Von den Anwohnern verlangte sie daraufhin die anteiligen Herstellungskosten von immerhin 70 Prozent der mit 850.000 veranschlagten Gesamtsanierungskosten.

Ohne Rechnung war bislang keine Prüfung möglich

Je nach Grundstücksgröße und Anzahl der Geschosse fallen damit auf jeden der 35 Anlieger zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Für manchen Anwohner ein finanzielles Desaster. Zwar bietet die Gemeinde an, die anteiligen Herstellungskosten bis zu fünf Jahren zu stunden, nichtsdestotrotz dürfte jetzt niemand erfreut darüber sein, dass nun der zweite Teil der Rechnung vorliegt.

50 Prozent der zu erwartenden Kosten hatten die Anwohnern bereits im Oktober vorletzten Jahres in Rechnung gestellt bekommen. Zwischenzeitlich haben sie auch einen Münchner Anwalt eingeschaltet.
Er soll prüfen, ob die Höhe der Kosten rechtswidrig ist, und ob die Straßensanierung nicht deutlich günstiger hätte durchgeführt werden können.

Prüfen kann er aber nur, wenn ihm die Rechnung vorliegt. Und die ist jetzt letzte Woche endlich im Rottacher Rathaus eingetroffen. Derzeit werde sie durch das Ingenieur- und Planungsbüro Strohschneider geprüft, so Hofmann. Die Bescheide werden vorraussichtlich erst Ende September/Oktober an die Anwohner versandt.

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