Kreuth hat auf der gestrigen Sitzung einstimmig den Haushaltsplan für 2012 verabschiedet.
Auch wenn sich die Vorberatungen laut Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) schwierig gestalteten, konnte am Ende ein ausgeglichener und genehmigungsfähiger Entwurf aufgestellt werden.
Dennoch kam das Kreuther Gremium nicht umhin einige für dieses Jahr geplante Investitionen zu verschieben. Und das trotz steuerlicher Mehreinnahmen in 2011 von rund 400.000 Euro.
“Damit die Leistungsfähigkeit der Gemeinde gesichert ist, müssen wir auch die Steuern erhöhen”, sagte Bürgermeister Josef Bierschneider. Betroffen sind die Gewerbesteuer und die Grundsteuern.
Die Gewerbesteuer erhöht sich um 20 Punkte auf 350, was dem gleichen Niveau wie Rottach-Egern, Bad Wiessee und Gmund entspricht. Tegernsee liegt bei 380 Punkten.
Personengesellschaften können laut Bierschneider die Belastungen durch die Gewerbesteuer bis zu dem Wert von 380 Punkten bei der Steuererklärung verrechnen. Ferner wird die Grundsteuer A auf 320 Punkte und die Grundsteuer B auf 335 Punkte erhöht. Durch die drei Erhöhungen, so die Rechnung, will man in Kreuth etwa 100.000 Euro Mehreinnahmen erzielen.
622 Euro Pro-Kopf-Verschuldung
Nichts desto trotz muss sich Kreuth im kommenden Jahr bei den Rücklagen bedienen, was für Martin Walch (SPD) durchaus bedenklich ist und dieser deshalb für die Zukunft die Einführung von gebührenpflichtigen Parkplätzen anregte. Etwas süffisant merkte Walch noch an, dass ihm der Haushaltsplan nach all den getätigten Einsparmöglichkeiten in der Vorberatungen nicht mehr wie ein Wunschkonzert, sondern eher wie ein Streichkonzert vorkomme.
Wenn alles nach Plan läuft, bleiben 80.000 Euro an Rücklagen. Bisher betragen diese 100.000 Euro. Die geplante Kredittilgung in Höhe von 145.300 Euro in 2012 wird die angedachte Kreditneuaufnahme von 118.900 Euro überschreiten. Bedeutet: Keine Nettoneuverschuldung.
„Bisher sind wir mit den Finanzen immer gerade so über die Runden gekommen. “Letztes Jahr konnten Grundstücke profitabel verkauft werden. Momentan gibt es hier aber keine Möglichkeiten um den Haushalt zu entlasten“, sagte Bierschneider.
Investitionen will Kreuth heuer vor allem für die Lebensader des Ortes – den Tourismus – tätigen. Außerdem sind durch die rund 400.000 Euro Mehreinnahmen in der abgelaufenen Haushaltsperiode unter anderem Straßenausbau- und Sanierungenmaßnahmen möglich.
Bierschneider sieht Kreuth darüber hinaus auf der Einnahmenseite gut aufgestellt. „Einige Betriebe sind gewachsen. Einige Neue haben sich angesiedelt”.
Auch durch die entstehende Wasser-Abfüllanlage könnte bald frisches Geld in die Gemeindekasse “sprudeln”.
Hier noch der Haushaltsplan in der Übersicht:
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