Weissach: Eröffnung der Eventarena verschiebt sich

Zweite Ergänzung vom 12. Juni / 15:33 Uhr
“Wir machen das hauptsächlich für die Anwohner”, sagt Korbinian Kohler. Was der Eigentümer des Hotel Bachmair Weissach meint, sind die Gutachten, die für den Betrieb seiner neuen Eventarena ausstehen.

Die Zufahrt zum Gelände sowie der Immissionsschutz seien noch offen. Beide Bereiche müssten noch vom Landratsamt Miesbach wie auch dem Staatlichen Bauamt Rosenheim endgültig genehmigt werden. Erst dann kann die Eröffnung der noch nicht ganz fertig gestellten früheren Tennishalle gefeiert werden.

So soll die neue Eventarena aussehen, wenn es nach den Plänen von Korbinian Kohler geht.
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Zwar hatte Kohler dafür den 17. Juni – gleichzeitig das 150-jährige Jubiläum des angeschlossenen Hotels – eingeplant. Doch bereits seit Wochen steht fest: Es wird Herbst werden, bevor die dann umbenannte “Bachmair Weissach Arena” ihrer neuen Bestimmung übergeben werden kann.

Wie das aussehen kann, kann man sich im neuen Prospekt anschauen – oder aber im interessanten Videorundgang durch das Modell.

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Ergänzung vom 20. April / 10:28 Uhr
Vor eineinhalb Wochen ist der Antrag von Korbinian Kohler auf Nutzungsänderung der Tennishalle zu einer Event- und Kongresshalle im Kreuther Rathaus eingegangen. Und gestern wurde das Thema im Gemeinderat behandelt.

Nach kurzer Vorstellung der Eckdaten von Lärmschutz, Anzahl der benötigten Parkplätze und des Verkehrsgutachtens gaben die Gemeinderäte dem Antrag grünes Licht. Ohne Nachfragen. Ohne Diskussion.

Zu Beginn des Tagesordnungspunktes stellt Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider klar: “Alles, was bisher an der Halle und im Außenbereich an den Tennisplätzen durchgeführt wurde, waren verfahrensfreie Maßnahmen, die so auch mit dem Landratsamt Miesbach abgestimmt sind.” Bierschneider spielt damit auf die rege Bautätigkeit auf dem ehemaligen Tennisgelände in Weissach an.

Dabei ging es gestern eigentlich nur um eine Nutzungsänderung der ehemaligen Tennishalle zu einer Versammlungsstätte. Dafür hatte die Geschäftsleitung des Hotels die Eckdaten für die geplante Nutzung der Halle eingereicht: In der Regel sollen bei Veranstaltungen 300 bis 600 Personen teilnehmen. Maximal sind 1.100 zugelassen.

Hauptsächlich sind laut dem Antragsteller Korbinian Kohler Kongresse und Tagungen geplant. “Davon profitieren letztlich auch andere Hotels und folglich der komplette Tourismus im Tegernseer Tal”, hofft Bürgermeister Josef Bierschneider.

Nur mit einer Ausnahmegenehmigung können beispielsweise bei Konzerten bis zu 2.000 Personen anwesend sein. Darauf sind auch die Brandschutzmaßnahmen der Halle ausgelegt.

Umbau unproblematisch

Das Lärmschutz- sowie das Verkehrsgutachten sind bisher nur vorläufig. Dabei ist das Ergebnis der Gutachten für den Bauherrn mit einigen Auflagen verbunden. Der Abstand zwischen Wohnbebauung und neu geschaffenem Parkplatz vor der neuen Halle soll mindestens 43 Meter betragen.

Darüber hinaus ist die ehemals geplante Zufahrt über den Ringbergweg nicht mehr möglich. Für die Eventhalle bedeutet das eine eigene Abbiegespur, die auf der Bundesstraße entstehen soll. Bierschneider betonte, dass die Gemeinde im weiteren Verfahren auf die kritischen Punkte besonderen Wert legen will: “Die Anwohner müssen zu ihrem Recht kommen.”

220 Parkplätze für PKWs sind zukünftig erforderlich. Außerdem sind 10 Stellplätze für Busse angedacht. Der Parkplatz ist mittlerweile gewalzt. Weggefallen sind alle früheren Tennisplätze im Außenbereich.

Der zukünftige Eingangsbereich an der Nordseite der Halle ist in Richtung Wiesseer Straße angedacht und soll eine gläserne Überdachung bekommen.

Eine Bedingung hatte der Gemeinderat am gestrigen Abend dann doch noch: Im Sinne der Kreuther Räte soll der Gehweg parallel zur Straße erhalten bleiben.

Ursprünglicher Artikel vom 2. April mit der Überschrift: „Es gibt noch gar keinen Bauantrag“
Wie berichtet,
plant Korbinian Kohler vom Hotel Bachmair-Weissach eine neue Veranstaltungshalle. Eine Marke mit dem Namen “Bachmair Weissach Arena” möchte der Unternehmer etablieren. Geplant sind Veranstaltungen mit bis zu 1.100 Besuchern. Und die Ziele sind ambitioniert: “Wir wollen bayernweit außerhalb der großen Städte die Nummer 1 als Eventlocation werden”, sagt Kohler.

Dafür will der ehemalige Miteigentümer der Gmunder Büttenpapierfabrik einen siebenstelligen Betrag investieren. Neuer Eingang, zusätzliche Räumlichkeiten, umfangreiche technische Einrichtungen und umlaufende Grünanlagen inklusive (Bus-)Parkplätzen werden dabei den bisherigen normalen Tennisbetrieb zum größten Teil unmöglich machen.

Offizieller Bauantrag soll bald eingehen

Mittlerweile haben nicht nur die Anwohner bemerkt, dass die Arbeiten an der Tennishalle und im angrenzenden Außenbereich im vollen Gange sind. Auch Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider kennt die Absichten Kohlers und sagt: “Der Gemeinderat muss den Umbau noch genehmigen. Alles, was bisher an Bauarbeiten verrichtet wird, zählt zu vorbereitenden Maßnahmen.”

Dem Rathaus hat Kohler zwar schon Pläne präsentiert. Ein offizieller Bauantrag lag bis heute allerdings noch nicht vor. “Dieser wird wohl demnächst bei uns eingehen”, so ist aus dem Kreuther Rathaus zu erfahren. Kohler sagt auf Nachfrage: “Im Laufe dieser Woche wird der Antrag abgegeben.”

Am Donnerstag, den 19. April, findet die nächste Sitzung des Gemeinderats statt. Grundsätzlich eine Woche vorher, also am 12. April, ist die Tagesordnung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. “Wir müssen den Antrag vorab allerdings noch prüfen”, so Bierschneider vor knapp zwei Wochen. Viel Luft bleibt zum Einreichen also nicht mehr.

Wichtig sei das, weil die Gemeinde generell für die Bauleitplanung zuständig ist. Dort sind unter anderem der Emissionsschutz (Lärmbelastung) oder beispielsweise die Grünordnung zu beachten. Hierfür bedarf es wiederum einer Zustimmung durch den Gemeinderat. In der nächsten Instanz muss dann auch noch das Landratsamt grünes Licht geben. Das Ziel, Mitte Juni die neue Eventarena zu eröffnen, ist also knapp bemessen.

“Tennis wird da nicht mehr gespielt”

Insofern ist es nicht verwunderlich, dass schon seit knapp zwei Wochen auf dem ehemaligen Tennisgelände fleißig gearbeitet wird. Die sechs Tennisplätze parallel zur Wiesseer Straße sind komplett abgetragen. Auch Kies als Untergrund für die geplanten Parkplätze ist bereits großflächig gewalzt. Die ehemalige Umzäunung der Tennisplätze, Sträucher – selbst Sitzbänke für Zuschauer – alles ist weg.

Vorbereitende Maßnahmen: Tennisplätze gibt's nicht mehr. Dafür sind die Parkplätze auf einem guten Weg.

Auf Nachfrage im Landratsamt erklärt man uns, dass es diesbezüglich vor zwei Wochen ein Vorabgespräch gegeben habe. Im Außenbereich, so die Aussage, seien der Rückbau der Tennisplätze und das Entfernen einzelner Sträucher möglich. “Dies gilt als vorbereitende Maßnahme und kann auch ohne eine Baugenehmigung gemacht werden”, erklärt Ernst Dieckmann, stellvertretender Pressesprecher des Landratsamtes.

Bei den übrigen fünf Ascheplätzen sind die Linien entfernt, was mutmaßen lässt: Hier wird niemand mehr Tennis spielen. Noch vor zwei Monaten meinte Kohler dazu: “Der Großteil der Außenanlagen wird den Plänen weichen müssen.” Ob tatsächlich, wie damals beabsichtigt, zwei bis vier Tennisplätze bestehen bleiben, ist derzeit unklar.

Vorbereitende Maßnahmen

Und auch in der bereits geschlossenen Tennishalle wird eifrig gearbeitet. Es wird geschweißt, geflext und gesägt. Entstanden sind metergroße Zufahrten für Baufahrzeuge. Am Freitag stützte ein Krahn den hölzernen Übergang in der Mitte der Halle. Zusätzlich sind Stützpfeiler angebracht worden. Einige Bauarbeiter sind damit beschäftigt, den Übergang zwischen den beiden Gebäudeteilen auseinanderzusägen.

Laut dem Landratsamt ist es allerdings durchaus legitim, “Veränderungen an der Fassade, also an Fenstern und Fluchttüren, vorzunehmen”. Inwieweit darüber hinausgehende bauliche Veränderungen zulässig sind, war nicht mehr zu erfahren.

Korbinian Kohler erklärte noch vor zwei Wochen auf Nachfrage, dass alle Arbeiten mit dem Landratsamt abgestimmt seien. “Ich baue nichts ohne Genehmigung.” Für eine Stellungnahme zu der aktuellen Entwicklung war der Hotelier nicht zu sprechen.

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