Bastenhaus-Leerstand 2018 beendet?

Die Stadt Tegernsee kämpfte lange für den Erhalt des Bastenhauses als Hotel. Noch steht es leer – und kostet. Jetzt steht fest: Anfang 2018 sollen Flüchtlinge einziehen.

Noch steht das Bastenhaus leer. Anfang 2018 sollen jetzt Flüchtlinge einziehen.

Seit Juni 2016 hat das Landratsamt das Bastenhaus für die Dauer von zehn Jahren als Flüchtlingsunterkunft angemietet. Die Stadt Tegernsee befürchtete zunächst, dass aus dem 42-Betten-Hotel Eigentumswohnungen werden, wenn das einstige Hotel nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft dient. Es kam zum Streit.

Mittlerweile haben sich beide Parteien geeinigt. Im Februar dieses Jahres erklärte Bürgermeister Johannes Hagn: „Wir haben die Äußerung es Landratsamtes, der Hotel Bastenhaus GbR und des Stadtrates, dass nach der Nutzung der Flüchtlingsunterkunft hier wieder ein Hotel entstehen soll.“

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10.000 Euro Pacht trotz Leerstand

Doch noch steht die Immobilie im Stadtzentrum leer – und die Kosten steigen zeitgleich weiter an. Allein der Freistaat zahlt monatlich 10.000 Euro Pacht an die Besitzer. Hinzu kommt, dass die Umbaukosten höher ausfallen als zunächst gedacht. Anfangs schätzte das Landratsamt die Kosten auf etwa 80.000 Euro.

Diese Kosten sind durch die Einigung mit der Stadt Tegernsee und die damit verbundene Nutzungsänderung gestiegen. Denn damit der Brandschutz den aktuellen Vorschriften entspricht, müssen voraussichtlich zusätzlich 300.000 Euro investiert werden.

Wer zahlt Umbaukosten?

Wer die Umbaukosten trägt, ist derzeit allerdings noch unklar. Im Normalfall ist die Regierung von Oberbayern für Flüchtlingsheime verantwortlich. Doch da die Kosten für das Bastenhaus nun deutlich höher liegen, ist noch offen, ob der Freistaat diese Summe übernimmt oder eine Beteiligung des Landratsamts erwartet.

„Der Mietvertrag des Landratsamts für die Unterbringung von Flüchtlingen im Bastenhaus reicht bis 31. Mai 2026“, erläuterte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) den Bescheid aus Miesbach vom 27. Januar seinem Stadtrat. „Wenn zuvor dort keine Asylbewerber mehr untergebracht sind, müssen die Eigentümer auf uns wegen einer Nutzungsänderung zukommen“.

Landratsamt nennt Einzugstermin

Jetzt hat das Landratsamt einen Termin bekanntgegeben: Anfang 2018 sollen etwa 40 bis 50 Flüchtlinge in das Bastenhaus einziehen. Wie der Pressesprecher des Landratsamtes, Birger Nemitz, gegenüber dem Merkur erklärte, seien noch „keine konkreten handwerklichen Umbauarbeiten in Auftrag gegeben worden“.

Dennoch würden die Vorbereitungen für den Umbau laufen, wie beispielsweise die Beantragung der Nutzungsänderung, Brandschutznachweis und Eingabeplan. Er geht davon aus, dass ein Einzug vermutlich „schon Anfang 2018“ möglich sein werde.

Ab 2026 alles anders?

Im Tegernseer Stadtgebiet ist das Bastenhaus die einzige Unterbringungsmöglichkeit für die Flüchtlinge. Eine Alternative gibt es laut Bürgermeister Hagn nicht. Dennoch war und ist für ihn entscheidend, dass eine langfristige Nutzung des Bastenhauses für den Fremdenverkehr sichergestellt bleibt.

„Mit Ablauf des 31. Mai 2026 verliert die Baugenehmigung als Flüchtlingsunterkunft ihre Gültigkeit und es greift wieder die bestehende Nutzung als Hotel“. Was dann 2026 passiert, müsse ein neuer Stadtrat entscheiden.

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