„Hier donnert ein Monster-Feuerwerk bei den Egerner Höfen durch das ganze Tal. Überall bellen die Hunde,“ berichtet ein verärgerter TS-Leser am Samstagabend. Das Feuerwerk habe „länger angedauert als beim Seefest“.
Er sei deshalb so verwundert, weil doch gerade das Winterseefest in Rottach-Egern heuer ohne „großes“ Feuerwerk auskommen musste. Schon Ende Januar hatte die Initiative ‘Feiern statt Feuern’ gegen die „stark übertriebene Ballerei“ gekämpft.
Wer genehmigte das Feuerwerk?
Bürgermeister Christian Köck war der gleichen Meinung und versprach, beim nächsten Winter-Seefest im Jahr 2018 komplett auf ein Feuerwerk zu verzichten und sich eine Alternative zu überlegen.” Wer genehmigte also das Feuerwerk am Samstag? Auf Nachfrage bei Hoteldirektor Maximilian Manzenrieder von den Egerner Höfen teilt dieser mit, das Feuerwerk habe „nicht auf unserem Gelände stattgefunden.“ Vielmehr sei es von einem “Podest an der Egerner Bucht” abgeschossen worden, für eine private Veranstaltung.
Vom Hotel aus würde man jedem Gast davon abraten, ein Feuerwerk zu zünden. „Wir bieten es auch nicht aktiv an.“ Dennoch gebe es den ein oder anderen, der sich ein Feuerwerk für seine private Feier wünscht und auch nicht davon abzuhalten sei. In diesem Fall halte man sich jedoch genau an die von der Gemeinde vorgegebenen Vorschriften.
Und die sehen laut Geschäftsleiter Gerhard Hofmann so aus, dass die Feuerwerke in Kategorien eingeteilt werden. Unter die Kategorie 1-2 fallen die kleineren Feuerwerke, die ganz normal im Handel erhältlich sind. Für diese Kategorie erteile die Gemeinde grundsätzlich keine Genehmigung, so Hofmann.
Wir machen es den Leuten so schwer wie möglich.
Bei der nächsten Kategorie 3-4 sei ein Pyrotechniker erforderlich. Solche Feuerwerke müsse man bei der Regierung von Oberbayern anmelden. Dann werde die Gemeinde dazu genauso um eine Stellungnahme gebeten wie die Naturschutzbehörde.
Grundsätzlich versuche man seitens der Gemeinde, es den Feuerwerk-Befürwortern so schwer wie möglich zu machen, sagt Hofmann. „In diesem Fall konnte das Feuerwerk wohl nicht verhindert werden, weil vermutlich nichts Gravierendes dagegen sprach.“
Schließlich finden im Juli auch die Seefeste statt, an denen ebenfalls Feuerwerke erlaubt seien. Probleme für die Vögel gebe es an der Egerner Bucht ohnehin hauptsächlich nur im Winter. Nämlich dann, wenn die Vögel dort während der winterlichen Notzeit ihre Rast- und Ruheplätze auf dem See haben.
Deshalb habe sich die Gemeinde beim Winterseefest auch dazu entschlossen, das Brillantfeuerwerk abzusagen. Ganz zur Freude von Angela Brogsitter-Finck, Mit-Gründerin der Initiative gegen Feuerwerke. Die Gmunderin würde am liebsten alle privaten Feuerwerke im Tegernseer Tal verbieten lassen.
Wie wir soeben erfahren haben, wurde das Feuerwerk am Samstag in der Egerner Bucht von der Firma König Pyrotechnik aus Fischbachau für eine private Veranstaltung abgeschossen. Das Feuerwerk sei offiziell bei der Regierung von Oberbayern angezeigt und auch in der Zeitung angekündigt worden, teilt uns Herr König auf Nachfrage mit. Man habe sich an die Spielregeln gehalten. Um 22 Uhr sei das Feuerwerk bereits beendet gewesen, obwohl man eigentlich eine Erlaubnis bis 23 Uhr habe.
Und auch die Dauer des Feuerwerks habe die des Seefestes nicht überschritten. Das Feuerwerk habe exakt 7 Minuten und 22 Sekunden gedauert, so König. Das Seefest-Feuewerk würde hingegen ganze 12 Minuten andauern. Das Tegernseer Tal lebe vom Tourismus. Man müsse den Gästen auch was bieten, ist er überzeugt. Immerhin haben seiner Aussage nach 60 bis 70 Leute an der Uferpromenade gestanden und applaudiert. Es sei ein Irrtum zu glauben, man könne das Feuerwerk verbieten.
“In den letzen drei Jahren haben sich zwar die legalen Feuerwerke um die Hälfte reduziert, dafür haben die illegalen zugenommen.”
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