Rottachs Rennstrecke im Fokus der Blitzer

Im vergangenen September hatte Rottachs Bürgermeister Franz Hafner einen anonymen Beschwerdebrief noch als “abartig” bezeichnet. In diesem ging ein Rottacher auf fehlende Geschwindigkeitsmessungen in der Valepper Straße ein. Vor allem der Bereich auf Höhe der Wolfsgrubstraße werde einfach nicht kontrolliert, auch wenn da die größten Geschwindigkeiten gefahren würden, so der unbekannte Verfasser.

Mittlerweile hat der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland (ZVO) mehrmals Geschwindigkeitsmessungen in dem als “Raserbrennpunkt” bezeichneten Bereich durchgeführt. Und die Ergebnisse sind eindeutig.

So wurden beispielsweise am 3. Oktober 2011 zwischen 13:02 und 14:30 Uhr insgesamt 75 Autos in 88 Minuten geblitzt. Erlaubt sind an dieser Stelle 30 km/h. Die meisten Überschreitungen (55) bewegten sich im Bereich von 6 bis 15 km/h. Die Quote von gemessenen und zu schnell gefahrenen Fahrzeugen lag damals bei beeindruckenden 42,4 Prozent.

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Geschwindigkeitsmessungen – gut für die Gemeindekasse?

Doch so richtig abschreckend scheinen die bisherigen Messungen nicht gewesen zu sein. Im Mai stellte der Zweckverband erneut seinen Blitzer an “Rottachs Rennstrecke Nummer eins” auf. Die heute veröffentlichten Ergebnisse vom 19. Mai zeigen: Zwischen 12.51 und 15.07 Uhr wurden 200 Autos geblitzt. Eine Quote von 32,1 Prozent. 74 Autofahrer waren dabei mindestens 11 km/h zu schnell.

Der Übergang von der Ludwig-Thoma-Straße in die Valepper Straße ist einer der Raserbrennpunkte in Rottach-Egern.

Doch die Prüfer waren nicht nur an der Einmündung der Ludwig-Thoma-Straße in die Valepper Straße unterwegs. Besonders die Seestraße stand im vergangenen Monat im Fokus der Gemeinde. Insgesamt drei Mal blitzte es in der 30er-Zone. Einmal davon nachts.

Damit geht auch ein insgesamt starker Blitzmonat zu Ende. So wurde alleine in Rottach-Egern bei 409 Personen eine zu hohe Geschwindigkeit festgestellt. Bei 261 der Geblitzten werden Verfahren eingeleitet, die der Gemeindekasse helfen – auch wenn das von Franz Hafner immer wieder bestritten wird.

So unterstrich der Rottacher Bürgermeister beispielsweise im vergangenen Jahr die Notwendigkeit der durchgeführten Messungen und bezeichnete diese als Nullsummenspiel.

Wir hatten mit den umfassenden Messungen zusammen mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland nie die Absicht, ein Geschäft machen zu wollen. Sondern uns ging es immer darum, die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen.

Im Laufe der ersten Monate haben wir sogar 200 Euro draufgezahlt. Es ist also keine Geschäftemacherei, so wie es in der Öffentlichkeit des Öfteren dargestellt wurde.

In Rottach-Egern, so Hafner, versuche man, sich an dem geltenden Grundsatz zu halten, nur dort Überwachungsanlagen einzurichten, wo aufgrund der Verkehrsstatistik Gefahrenstellen ausgemacht wurden.

Die Anwohner in der Valepper Straße dürfte das freuen – allerdings nur, wenn die Kontrollen auch langfristig tatsächlich etwas bewirken.

Hier noch alle Ergebnisse der Mai-Messungen zum Runterladen (öffnet als PDF-Dokument).

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