Seit vielen Jahren steht in der Tuften das Sägewerk der Familie Miller, die darin Rundholz zu Schnittholz verarbeitet. Dringend müsste in das Werk investiert werden. Doch in der aktuellen Lage der Sägewerkindustrie rentiert sich das nicht mehr.
Deshalb haben die Eigentümer nun entschieden das Werk abzureißen und die rund 8.000 Quadratmeter große Fläche weiter zu verpachten. So entsteht in Tegernsee ein neues, kleines Gewerbegebiet.
Tegernsees Bürgermeister Peter Janssen hatte in der letzten Stadtratssitzung die Entscheidung des Familienbetriebes bekanntgegeben und gleichzeitig über die neuen Möglichkeiten informiert: „Interessenten können sich bei der Stadt melden oder sich direkt an die Familie Miller wenden“.
Auf Nachfrage bestätigt Mitgeschäftsinhaber Moritz Miller, dass die Entscheidung gegen die Fortführung des Sägewerkbetriebs mit den anstehenden Investitionen zu tun habe:
Die Maschinen sind schon sehr alt. Wenn wir das Werk weiter hätten betreiben wollen, wären demnächst Investitionen ins Haus gestanden, die sich angesichts der aktuellen Lage in der Holzindustrie nicht mehr gerechnet hätten. Selbst die großen Unternehmen produzieren nur noch eine reduzierte Menge.
Grund dafür sei laut Miller die steigende Akzeptanz von Leimholz und anderen Materialien, die derzeit auf dem Markt sind. Deswegen habe man nun die Entscheidung getroffen das Werk in den kommenden ein bis zwei Jahren abzureißen und die frei werdende Fläche an Gewerbetreibende weiter zu verpachten.
„Das ist zumindest der aktuelle Zeitrahmen. Sollten Bewerber bereits im März die Fläche nutzen wollen, würden wir die Produktion auch schon vorher einstellen“, so Miller zur geplanten Abwicklung.
Erste Anfragen
Dabei sollen Teilstücke des Grundstücks in Erbpacht zu erwerben sein. Die Laufzeit würde dabei normalerweise über 60 Jahre gehen, wäre aber noch bis auf 90 Jahre verhandelbar. „Somit ist auch ein genügend großer Abschreibungszeitraum gewährleistet“, zeigt sich Janssen von dem Projekt überzeugt.
Tatsächlich sind bereits Anfragen für das Gebiet eingegangen, wie Miller betont. „Es haben sich schon ein oder zwei Handwerke bei uns gemeldet, die an dem Grundstück interessiert wären. Außerdem hat auch schon ein neuer Ökostromproduzent aus Rottach Interesse gezeigt“.
Grundsätzlich rechnet man jedoch damit, dass konkrete Anfragen erst im Herbst oder Winter eingehen werden. Schließlich, so der Geschäftsführer, sei das Vorhaben erst seit ein paar Wochen bekannt. Wie viel genau man damit erlösen werde, sei noch ungewiss. „Wir rechnen mit einer Erbpacht von 2,5 bis 3 Prozent des Grundstückpreises“.
Ganz zurückziehen werde man sich laut Miller aber natürlich nicht: “Wir geben nur das Sägewerk auf. Den Holzhandel werden wir weiter betreiben”.
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