Ergänzung vom 26. September / 9:01 Uhr
10.000 Starter als großes Ziel für den Tegernseelauf – so formulierte es Veranstalter Peter Targatsch bereits Monate vor der 11. Ausgabe, die am vergangenen Sonntag über die Bühne ging. Da es im Start- und Zielbereich jedoch bereits dieses Mal – bei “nur” 4.000 Startern – bedrohlich eng wurde, haben die offen formulierten Expansionswünsche Targatschs für Kritik gesorgt.
Vor allem unter den Läufern kam das unter anderem auf der Facebookseite des Tegernseelaufs nicht sehr gut an. Ein Kommentator brachte das Dilemma auf den Punkt: <<"Klasse statt Masse" ist hier die Überschrift, die nicht nur versucht werden sollte zu bewahren! Ich drücke die Daumen, dass Euch das gelingt!>>
“Eine Sache von mehreren Jahren”
Dabei hatte Peter Targatsch bereist vor Monaten klar gestellt, dass eine große Lösung im Umfeld des Gmunder Bahnhofs nicht realisierbar ist. Man müsse, so der Organisator damals, ja auch immer daran denken, dass nicht nur die Läufer kommen würden, sondern auch deren Begleiter. Dann sei der Start-Zielbereich ganz schnell voll.
Für die Zukunft seien jedoch bereits erweiterte Konzepte im Gespräch, die dann auch größere Teilnehmerzahlen ermöglichen sollen. „Wir befinden uns im Austausch mit den Gemeinden, wie künftige Lösungen aussehen könnten. Davon ist aber noch nichts spruchreif“, erklärt Targatsch dann Anfang September nochmal auf Nachfrage.
Nun hat sich der Veranstalter in die zunehmende Diskussion um Sinn oder Unsinn von deutlich steigenden Teilnehmerzahlen eingeschaltet und auf der Tegernseelauf-Seite eine Klarstellung online gestellt:
Es ist in keinster Weise geplant, mit dem jetzigen Konzept einfach so auf die magischen und oft genannten 10.000 Läufer zu erhöhen. Natürlich müssen hier über die Jahre erst noch Kapazitäten geschaffen werden bzw. wachsen, sei es auf der Strecke, bei der Anreise und auch am Start/Ziel.
Wir sind uns hier absolut im Klaren darüber. Das zeigt sich ja auch schon daran, dass wir in diesem Jahr richtigerweise bei 4.600 Läufern Schluss gemacht haben – uns also ein freiwilliges (!) Teilnehmerlimit gesetzt haben. Schon in diesem Jahr hätten wir Interessenten für ca. 6.000 Startplätze gehabt. Da wir aber keinen Kollaps riskieren und auch allen Teilnehmern das gewünschte Erlebnis am Tegernsee bieten wollen, war das selbst gesetzte Teilnehmerlimit die absolut richtige Entscheidung.
Ich denke aber trotzdem, dass der Tegernseelauf bei entsprechender Zusammenarbeit aller Beteiligten auch noch für mehr Läuferinnen und Läufer zu einem Erlebnis werden kann. Es müssen ja nicht unbedingt 10.000 werden, aber träumen muss ja auch noch erlaubt sein ;-).
Natürlich geht das nur, wenn sich einige Rahmenbedingungen ändern. Das ist aber auch im Artikel des Miesbacher Merkur, über den hier diskutiert wird, ganz klar so dargestellt worden. Eine Erhöhung der Teilnehmerzahl wird es mit dem jetzigen Gesamtkonzept nicht geben können!
Ich kann Euch auf alle Fälle schon jetzt versprechen, dass wir das Kapital, das wir am Tegernsee und im Speziellen mit dem Tegernseelauf haben, besonnen einsetzen werden. Wir werden mit viel Fingerspitzengefühl versuchen, die jetzt erreichte Qualität der Veranstaltung zu bewahren.”
Vor allem die Bürgermeister werden sich Gedanken machen müssen, ob das Tal eine Zweitages-Veranstaltung möchte, inwieweit die bei 10.000 Startern deutlich stärkeren Verkehrsbedinderungen annehmbar sind und vor allem wo der Tegernseelauf auf lange Sicht und bei mehr Teilnehmern ein gutes Zuhause finden kann. Das geht allerdings nur gemeinsam mit allen Verantwortlichen am Tisch.
Ursprünglicher Artikel vom 23. September mit der Überschrift: “4.000 Starter – und ein Tal als Sieger”
Die elfte Ausgabe des Tegernseelaufs hatte alles was eine Sportveranstaltung braucht. Sonne, Zuschauer an der Strecke, eine gute Organisation und vor allem Tausende zufriedener Teilnehmer.
Die gute Laune war besonders auf der Straße zu spüren. Egal ob 5, 10 oder 21,1 Kilometer – die Läufer winkten, lachten und wurden dafür von den Zuschauern gefeiert. Besonders in die Rottacher Seestraße und an die Wiesseer Seepromenade waren viele gekommen, die sich den Lauf nicht entgehen lassen wollten.
350 Helfer – ein großes Ziel
“Es hätte nicht besser laufen können”, so lautet das Fazit von Veranstaltungschef Peter Targatsch. Der Gmunder hatte die Nacht durchgemacht und im Startbereich noch ein paar Änderungen vorgenommen. “Da ich in der Nacht vor dem Lauf sowieso nicht schlafen kann, bin ich dazu über gegangen einfach durchzuarbeiten.”
Insgesamt 350 Helfer sind mittlerweile beim Tegernseelauf im Einsatz. Sie bauen auf und auch wieder ab, sperren die Strecken, helfen bei der Verpflegung oder der Startnummernausgabe. “Ohne die vielen Kräfte könnten wir ein solches Vorhaben gar nicht realisieren”, so Targatsch.
Das große Ziel von 10.000 Startern sieht Targatsch dabei als zukunftsgerichtetes Vorhaben. Eine Verdopplung der heutigen Läuferzahl sei grundsätzlich nicht einfach so zu realisieren. “Wir sind noch lange nicht bereit eine so große Veranstaltung zu stemmen. Das ist für uns ein langfristiges Ziel”.
“Besser kann sich der Tegernsee nicht präsentieren”
Klar ist, dass am Gmunder Bahnhof eine solche Größe nicht umsetzbar wäre. Der Zielbereich auf der Wiesseer Straße mit allen Verpflegungsbuden und Toiletten war heute bereits mehr als gut gefüllt. Die Suche nach einem geeigneten Ort zum expandieren wird nicht einfach. Vor allem nachdem eine größere Veranstaltung auch auf mehr als einen Tag ausgelegt sein müsste, zusammen mit den bekannten Auswirkungen.
So gibt es immer wieder kritische Stimmen, die auf die großen Behinderungen durch die notwendigen Straßensperrungen hinweisen. Da der Tegernseelauf die letzte große Veranstaltung im Sommerprogramm ist, reagieren gerade hier einige Anwohner besonders allergisch.
Ein Argument, das für Martin Mihalovits, dem neuen Chef der Kreissparkasse, eigentlich nicht zählt. Der Tegernseelauf sei die beste Bühne, um Tausenden von potentiellen Gästen zu zeigen, wie toll die Region um den Tegernsee ist. “Ein solche Chance, zusammen mit der umfangreichen Berichterstattung über einen der schönsten Halbmarathons Deutschlands muss man einfach nutzen.”
Alle Gewinner
Dass die 21 Kilometer rund um den See viel bieten haben, das weiß seit heute auch Lena Schöneborn. Doch eines fand die Olymipasiegerin im Modernen Fünfkampf von 2008 ein wenig fies: „Wer hat sich bitte den Berg kurz vor Schluss ausgedacht?“, so die erschöpfte 27-jährige nach ihrem Zieleinlauf.
Dritte wurde Schöneborn über die 10 Kilometer Strecke. Dabei hatte sie noch genügend Energie, um Kai Pflaume auf seinen letzten Metern der Halbmarathonstrecke zu begleiten. Nach gut 1 Stunde und 50 Minuten kam der Moderator ins Ziel. Damit war er nur 38 Minuten langsamer als Christoph Kuhn, der die Gesamtwertung in einer Zeit von 1:12:02 gewann. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Vorjahressieger Martin Schönberger und Lars Imsdahl.
Bei den Frauen bewältigte Mary O’Leary die Runde um See am schnellsten. Die Vorjahressiegerin dominierte auch dieses Mal den Halbmarathon und gewann in 1:25:54 vor Melanie Hohenester und Coco Wieland.
Der Sieg im 10-Kilometerlauf ging bei den Frauen in 37:47 Minuten an Regina Högl und bei den Männern in 36:48 Minuten an Jochen Lange aus Holzkirchen. Den 5-Kilometer-Jugendlauf gewannen Lena Sophie Strecha in 21:31 Minuten und Andreas Rossa in 21:17 Minuten.
Beim 1,5-Kilometer-Kinderlauf setzten sich Anna Schinker in 6:15 Minuten und Arved Kühnisch in 5:44 Minuten durch.
Die gesammelten Ergebnisse finden sich unter www.trackmyrace.com/running/eventzone/event/tegernseelauf-2012/.
Hier noch die große Bilderstrecke vom Tegernseelauf 2012
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