Der Rottacher Baumarkt Stettner braucht weiteren Lagerplatz für seine Betonfertigteile. Aus dem Grund hat Wolfgang Stettner eine Nutzungsänderung für das Grundstück der Familie Miller beantragt.
Da die Gemeinde den Platz derzeit noch als Ausweich- und Busparkplatz für den Sportplatz am Birkenmoos nutzt, hatte der Antrag wenig Erfolgsaussichten. Der Gemeinderat lehnte ab. Jetzt denkt der Unternehmer über Alternativen auf dem Tegernseer Stadtgebiet nach.
Der Vertrag zur Nutzung des Areals, den die Gemeinde mit der Familie Miller besitzt, läuft Ende des Jahres aus. „Ich habe mich mit dem Eigentümer nochmal unterhalten, ob es eventuell Unstimmigkeiten gegeben habe. Aber er hat mir versichert, dass es nur eine vorsorgliche Kündigung gewesen ist“, so Bürgermeister Franz Hafner. „Klar ist aber auch, wenn wir da keine Nutzungsänderung beschließen, darf das Grundstück auch nicht als Lagerfläche benutzt werden.“
Verschiedene Gründe
Im Zuge der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die anwesenden Gemeinderäte zwar nicht grundsätzlich gegen einen neuen Lagerplatz waren, der Standort ihnen jedoch aus verschiedenen Gründen nicht behagte.
So war beispielsweise Marlene Paetzold (FWG) der Meinung, dass man den Einwohnern der Ludwig Thoma Straße nicht noch mehr gewerblichen Verkehr zumuten solle als ohnehin schon. Auch Bauamtsleiter Walter Hübsch merkte in dem Zusammenhang an, dass es dazu bereits Beschwerden gegeben habe.
Für Josef Lang (CSU) steht dagegen fest, dass man dort ja weiterhin die Parkplätze bräuchte. „Wie sehen denn die Pläne diesbezüglich aus, wenn der Vertrag auf dem Grundstück ausläuft?“, so Langs Frage in Richtung Hafner. Die Antwort kam dagegen vom Zweiten Bürgermeister Herman Ulbricht:
Ich gehe mal davon aus, dass der Eigentümer wieder auf uns zukommen wird, wenn wir der vorgeschlagenen Nutzungsänderung jetzt nicht stattgeben.
Eine zu erwartende Tatsache, denn ohne die Änderung könnte das Grundstück nur als Parkplatz dienen und wäre als solcher einzig für die Gemeinde weiterhin interessant. Was dem Rathaus offenbar auch bewusst zu sein scheint.
Dann eben Tegernsee
Somit legte sich das Gremium zwar nicht einstimmig, aber doch mehrheitlich auf eine Ablehnung des Antrags fest. Damit ist die Sache allerdings noch nicht vom Tisch. Denn wie Wolfgang Stettner bereits in seinem Antrag klarstellte, werde er sich im Falle eines negativen Bescheids um ein Grundstück auf Tegernseer Stadtgebiet bemühen.
„Sollte sich die Stadt Tegernsee dem stattgeben, können wir nur wenig dagegen tun“, stellt Hübsch klar. Für den Rottacher Unternehmer würde es vermutlich kaum einen Unterschied machen, da die Tuften mitten im Grenzgebiet zwischen Rottach und Tegernsee liegen. Hieße also für die Anwohner der Ludwig Thoma Straße, dass der Verkehr trotzdem zunehmen könnte und die Entscheidung des Gemeinderats verpuffen würde.
Aus der Firma Stettner selber war diesbezüglich leider keine Stellungnehme zu bekommen. Auf Nachfrage wollte der Unternehmer lieber nichts zu seinen Plänen sagen.
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