Nachdem die Ermittlungen der SOKO Seeblick im Mordfall der Boutiquebesitzerin Ursula M. aus Rottach-Egern weiterhin andauern, sorgen die Spekulationen um den Tathergang für Gesprächsstoff. So will die “Bild” beispielsweise erfahren haben, dass Ursula ihren Mörder gekannt haben muss. Unterdessen ist aber wohl klar: Die gesuchte Zeugin spielt einen weit wichtigere Rolle als bisher bekannt.
Bild spekuliert über Raubmord
Der tragische Tod der 65-Jährigen beschäftigt auch eineinhalb Monate nach der Tat weiterhin Polizei und Medien. So berichtet die Bildzeitung in ihrer heutigen Ausgabe von einem großen Schritt seitens der Ermittler.
Die alleinstehende Boutiquebesitzerin soll laut den Informationen des Blattes ihren Mörder gekannt und in die Wohnung gelassen haben. Daraufhin sei dieser auf sie losgegangen und habe sein Opfer mit mehreren Messerstichen schwer verletzt. Als die Frau sich trotz der Stichwunden weiterhin wehrte, drückte der Mörder der Rottacherin die Kehle zu, bis diese leblos zu Boden sank.
Anschließend soll der männliche Täter die Tageseinnahmen sowie die EC-Karte und einige persönliche Wertgegenstände entwendet haben, ehe die Angestellten des Opfers die Leiche am nächsten Morgen fanden.
Zum Teil richtig
Die Polizei möchte auf unser Anfrage hin die Spekulationen weder bestätigen noch verneinen und vermutet hinter der Meldung einen „Schuss ins Blaue“. „Das habe ich so nie gesagt“, erklärt Polizeipressesprecher Andreas Guske.
Der Leiter der Kriminalpolizei Miesbach Johann Schwaiger lässt jedoch durchblicken, dass zumindest einige Details des Artikels der Wahrheit entsprechen. Welche genau will Schwaiger jedoch nicht weiter ausführen und verweist auf die laufenden Ermittlungen.
“Zeugin sehr wichtig”
Der Fokus liegt dabei weiter auf der Ergreifung der blonden Zeugin, von der die Polizei vor wenigen Wochen ein Fahndungsfoto veröffentlicht hat. Die etwa 40 Jahre alte Frau ist dabei offenbar wichtiger als zuerst gedacht. Nach unseren Informationen soll die Gesuchte Taten begangen haben, die der Öffentlichkeit bisher nicht preisgegeben werden sollen.
Schwaiger erklärt einzig, die Zeugin sei für die Ermittler sehr wichtig:
Wir arbeiten auch über Weihnachten und Sylvester auf Hochtouren. Aussagen von Zeugen könnten zur Lösung des Falles führen.
Laut Guske sind bisher über 20 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei eingegangen. Bisher erbrachten diese noch nicht den gewünschten Erfolg. Man gehe aber davon aus, dass die blonde Frau aus der Umgebung von München stammt. Ob nun der oder die Täter aus dem Umkreis des Tegernseer Tal stammen, ist dagegen keineswegs klar. Nach aktuellem Stand ist geplant, dass die SOKO Mitte Januar mit dem Fall über die Sendung “Aktenzeichen XY ungelöst” deutschlandweit an die Öffentlichkeit gehen wird.
Unterdessen ist das Geschäft von Ursula M. in der Seestraße seit Samstag wieder geöffnet. Ob auf Dauer ist laut Nachlassverwalterin Eva Gareis derzeit allerdings noch offen.
SOCIAL MEDIA SEITEN