Drei Tage vor Silvester hatte die Gemeinde Rottach-Egern die groß geplante Silvestergala im erst Mitte Dezember neu eröffneten Seeforum abgesagt. Eingeplant waren knapp 200 Gäste. Doch bis zum 28. Dezember hatte man nur 38 Karten zu jeweils 125 Euro verkauft. Zu wenig für die Gemeinde, die als Veranstalter fungierte. Eine Entscheidung, die einige Karteninhaber nur durch Zufall erfuhren.
“Das war ganz sich keine leichte Entscheidung für die Gemeinde,” so Julian Siebach, der mit seiner Firma zukünftig die Vermarktung des Seeforums übernehmen wird. Die große Silvestergala inklusive Menü, Big Band und Tanz wollte jedoch die Gemeinde veranstalten. Als großen Startpunkt in ein erfolgreiches erstes Jahr für das für 5,6 Millionen Euro renovierte Seeforum.
Keine Zeit für Marketing
Ob die Verantwortlichen einfach zu wenig Werbung gemacht habe, weiß Siebach nicht. Sicherlich sei die verspätete Eröffnung nicht sehr förderlich gewesen. Ein adäquater Vorlauf sieht anders aus. Dabei wollte sich Rottach-Egern das rauschende Fest einiges Kosten lassen. Mit einem stattlichen Minus von 15 bis 20.000 Euro hatte der Gemeinderat gerechnet und diese Summe auch abgesegnet.
Doch der Blamage eines leeren Seeforum wollte man sich wohl nicht aussetzen. Und so entschied der Rottacher Bürgermeister Franz Hafner, dass die Gala in diesem Jahr nicht stattfinden wird. Eine Entscheidung, die bei einigen Gästen nicht sehr gut ankam. Ein etwas erzürnter Leser, der für knapp 500 Euro vier Tickets gekauf hatte, meinte:
48 Stunden vor der Veranstaltung, eine bodenlose Frechheit von der Gemeinde Rotach Egern!! Durch Zufall habe ich heute den kleinen Artikel gelesen. Da stellt sich also am Samstag heraus, dass nur 38 Karten a 125,00 Euro verkauft wurden??! Warum wurde nicht eher storniert? Dachte die Gemeinde das innerhalb paar Tagen noch hunderte Karten verkauft werden? Bei dem misserablen Marketing? Wäre es Mittwoch gewesen, dann hätte man noch was anderes einplanen können. Die Tickets für 482 Euro konnten heute nicht einmal erstattet werden im Rathaus, da zuwenig Wechselgeld in der Kasse war….!
Auf die Erstattungsprobleme angesprochen, erklärt Siebach, dass die Tourist Informationen einfach nicht soviel Geld in der Kasse haben. Eine Überweisung des Betrages sei aber normal und werde auch schnellstmöglich vorgenommen.
“Ich wusste nichts davon…”
Unser redaktioneller Hinweis am 29. Dezember wurde auf Facebook dann trotz allem mehrheitlich kritisch kommentiert. Die meisten Leser bewerten die kurzfristige Entscheidung der Gemeinde als tendenziell unglücklich. Und auch das nicht vorhandene Marketing wird angesprochen.
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