Obwohl die Wasserversorgung im Tal hauptsächlich in der Hand von Vereinen liegt, gibt es einige Netze, die ganz den Gemeinden gehören. Eines davon umfasst die Wasserversorgung für die rund 70 Anschlüsse im Gebiet der Sutten.
Der Grund für den zukünftigen Verbleib in kommunalem Eigentum ist laut Rottachs Kämmerer Gerhard Hofmann ein ganz einfacher: Mit dem Netz lässt sich kein Geld verdienen.
Das Wasserversorgungsnetz auf der Sutten ist in der Tat etwas Besonderes. Denn als es Ende der Achtziger gebaut wurde, bedurfte es großer Anstrengungen um die rund 70 Anschlüsse mit fließendem Wasser zu Versorgen.
Struktur der Vereine
„Es handelt sich bei den meisten Abnehmern ja um Hütten“, so Hofmann. Der Bau wurde zur damaligen Zeit erheblich vom bayerischen Staat mitfinanziert und blieb seitdem in Gemeindehand. Das habe auch etwas mit der Struktur der Wasserversorgungsvereine zu tun gehabt, wie Hofman erklärt.
Diese sei über hundert Jahre gewachsen. Jeder der Vereine zur Wasserversorgung habe seine eigenen Quellen und versorge damit im Schnitt 100 bis 200 Anschlüsse. Nur beim Wasserversorgungsverein Egern sei dies nicht der Fall: „Die versorgen knapp 80 Prozent der Rottacher Haushalte“, weiß Hofman. Als dann das neue Netz auf der Sutten gebaut wurde, fügte sich dieses in keins der bestehenden Netze ein.
Nicht wirtschaftlich zu betreiben
Hauptgrund für die Ablehnung der Vereine dürfte aber wohl gewesen sein, dass eine so weitläufige Wasserversorgung für nur 70 Anschlüsse schlicht und ergreifend nicht wirtschaftlich zu betreiben ist.
„Im vergangenen Jahr betrug das Defizit knapp 85.000 Euro. In diesem Jahr rechne ich mit etwas weniger“, prognostiziert der Kämmerer. Das habe mit internen Verrechnungen zu tun, die in 2012 den Verlust in die Höhe getrieben hätten.
Der Verlust sei auch nicht mit einer Erhöhung des Wasserpreises auszugleichen. Dieser sei bei den betroffenen Anschlüssen sowieso schon höher als anderswo. „Noch höher können wir da kaum mehr gehen“, meint Hofmann.
Betrieben wird das Netz zwar derzeit vom Wasserversorgungsverein Egern e.V., weil die Gemeinde ja gar nicht die Voraussetzungen dafür habe. “Die Kosten dafür tragen aber wir.” Und daran werde sich wohl in absehbarer Zeit auch nichts ändern. Denn einen Abnehmer für das defizitäre Geschäft lasse sich wohl nicht so einfach finden, ist sich Hofmann sicher.
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