Janssen: “Da bleibt wohl nicht viel stehen”

Geht es nach dem Tegernseer Bauausschuss, darf die Familie Heinzelmann ihre Bootshütte in direkter Nachbarschaft zum Hotel Guggemos und dem neuen Seesteg sanieren. Der Ausschuss prüfte gestern die baurechtlichen Voraussetzungen.

Doch damit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, auch die Anrainer und das Landratsamt müssen noch gehört werden.

 Die Familien Heinzelmann und Bohl wollen ihre Bootshütte sanieren
Die Familien Heinzelmann und Bohl wollen ihre Bootshütte sanieren

Letzte Woche hat die Stadt Tegernsee mit dem Bau des Seesteges zwischen Länd und August-Macke-Anlage begonnen. Entlang des Stegverlaufs liegt direkt am Guggemos-Areal auch die 8,30 mal 16,40 Meter große Bootshütte der Familien Heinzelmann und Bohl. Sie betreiben einige Meter weiter nördlich auch einen Bootsverleih und nutzen die Hütte im Winter zur Lagerung ihrer Boote.

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Damit sie die Unterstellmöglichkeit auch nach der Fertigstellung des Seesteges noch weiter nutzen können, haben die beiden Familien bei der Stadt Tegernsee einen Antrag auf Sanierung eingereicht. Mit diesem hat sich der Tegernseer Bauausschuss in seiner gestrigen Sitzung auseinandergesetzt.

Bootshütte sanierungsbedürftig

Gegenwärtig ist die Hütte sanierungsbedürftig und aufgrund ihrer sehr niedrigen Bauweise nicht ausreichend vor Hochwasser geschützt. Dessen ist sich auch der Tegernseer Bürgermeister bewusst, und daher betonte Peter Janssen:

„Da bleibt wohl nicht viel stehen, das bisherige Flachdach entspricht statisch nicht mehr den Anforderungen. Jetzt soll ein geringfügig höheres Satteldach draufkommen.“

Durch den Umbau soll die Hütte auch eine geringfügig höhere Wandhöhe bekommen. Der Bauausschuss hatte gegen dieses Vorhaben grundsätzlich nichts einzuwenden. Dazu der Tegernseer Geschäftsleiter Hans Staudacher auf Nachfrage: „Die baurechtlichen Fragen wurden geprüft, alles andere ist nicht Sache der Stadt.“

Anders als bei dem ebenfalls anstehenden Umbau des Bootshafens werden die Familien Heinzelmann und Bohl die Kosten für die Sanierung der Bootshütte selbst tragen. Nichtsdestotrotz ist damit der Weg für die neue Bootshütte noch nicht endgültig frei.

Herzogliches Brauhaus hat das letzte Wort

Auch das Herzogliche Brauhaus, Inhaber des Guggemos-Areals und direkter Anrainer, hat hier noch ein Wort mitzureden. Doch damit wollte sich der Bauausschuss gestern nicht befassen, wie Bürgermeister Janssen betonte: „Wir müssen das Nachbarproblem ausblenden, das hat die Stadt nicht zu entscheiden. Das müssen die beiden untereinander klären.“

Darüber hinaus muss auch das Landratsamt Miesbach noch gehört werden und die Abstandsflächen prüfen. Der Tegernseer Bauausschuss stimmte dem Antrag auf Sanierung der Hütte schließlich mit nur zwei Gegenstimmen zu. Neben Peter Hollerauer (FWG) wollte auch Christine Laprell den Beschluss nicht mittragen. Die CSU-Politikerin kritisierte, dass dort nie eine gewerbliche Nutzung stattfinden würde.

„Ich habe nie Boote rein- und rausfahren sehen. Es wird also nicht kommerziell genutzt. Das ist nicht Sinn und Zweck.“

Bürgermeister Peter Janssen widersprach dagegen Laprell und betonte, dass die Hütte sehr wohl gewerblich genutzt werde, wenn auch nicht in derselben Intensität wie andere Bootsvermietungen in Tegernsee. Darüber hinaus seien die Pläne für den Steg, der an der Bootshütte vorbeiführen wird, bereits auf den Bootsbetrieb eingestellt. Eine dafür konzipierte Klappe soll das möglich machen.

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