Zudem erklären die Verantwortlichen, warum einige Talunternehmen gar nicht erst angeschrieben wurden.
Die SMG hat in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung (GEFAK) zwischen dem 21. Februar und dem 4. März eine Befragung aller Betriebe im Landkreis durchgeführt. Von den insgesamt 1.617 Unternehmen, die angeschrieben wurden, machten 347 auch bei der Umfrage mit. Die Rücklaufquote von rund 22 Prozent bezeichnet Wolfgang Rother von der GEFAK „als durchaus zufriedenstellende Resonanz“.
Zahlen für den Tegernsee sind da
Allerdings konnten die Verantwortlichen letzte Woche noch nicht sagen, wie viele Unternehmen sich im Tegernseer Tal an der Befragung beteiligt haben. Auch konkrete Aussagen zu den Standortfaktoren des Tals konnten noch nicht getroffen werden. Daraufhin wurde Kritik laut. „Eine genaue Auflistung für die Talgemeinden wäre durchaus hilfreich gewesen“, so Joost Schlömer von der Gmunder Werbeagentur Qseven. Und mit dieser Meinung stand er nicht alleine da.
„Wir haben die Befragung bislang nicht nach Gemeinden ausgewertet. Das ist aber sicherlich im Nachgang möglich“, versprach SMG-Geschäftsführer Alexander Schmid vergangene Woche. Nun hat die SMG dieses Versprechen eingelöst und genaue Zahlen für den Tegernsee geliefert. Insgesamt 98 der 347 Betriebe, die mitgemacht haben, stammen aus dem Tal und haben somit ihren Hauptwohnsitz am Tegernsee.
Doch trotz dieser durchaus beachtlichen Quote wurden einige Unternehmen im Tal gar nicht erst angeschrieben. Und das, obwohl sie rein formell das Kriterium von mindestens drei Beschäftigten erfüllten.
„Wir sind nicht angeschrieben worden. Was dort gemacht wird, ist für mich nicht so ganz nachvollziehbar“, erklärt Fritz Niedermeier, Geschäftsinhaber aus Bad Wiessee. Und auch Claudia Zill, vom gleichnamigen Wiesseer Elektronikgeschäft, gab an, dass sie erst aus der Presse von der Umfrage erfahren habe. Darüber hinaus erreichten uns noch weitere Stimmen von Unternehmen aus dem Tal, die sich aber nicht namentlich äußern wollten. Florian Brunner, Regionalmanager von der SMG, erklärt, warum einige Unternehmen durchs Raster fielen:
„Wir haben die Daten von dem Dienstleister bedirect erhalten. Leider ist der Datensatz offenbar aber nicht ganz vollständig gewesen.“
Die Firma bedirect mit Sitz in Gütersloh ist ein führender Anbieter von Firmenadressen. Laut der firmeneigenen Internetseite führt der Dienstleister insgesamt rund 14 Millionen Datensätze. Doch offenbar ist dieser Datensatz vor allem im Tegernseer Tal lückenhaft.
Man habe die Erfahrung gemacht, dass die Datenbank nicht 100 Prozent vollständig sei. Das sei aber auch nur schwierig zu garantieren, weiß Brunner. Wohl wissend um das Defizit, hatte die SMG durch eine frühzeitige Ankündigung der Befragung in den Medien bereits im Februar versucht, auch die Unternehmen, die durch das Raster gerutscht waren, auf die Umfrage aufmerksam zu machen. Gelungen ist dies allerdings scheinbar nicht.
Überraschung beim Internet
Trotz der lückenhaften Unternehmensauswahl sind die Ergebnisse für den Tegernsee jedoch durchaus interessant. Zur Erinnerung: landkreisweit wurde vor allem der Mangel an qualifizierten Arbeitsplätzen, die hohen Grundstückspreise, aber auch die langsame Internetverbindung bemängelt.
Auch am Tegernsee schlugen die ersten beiden Kriterien besonders negativ zu Buche und wurden beide nur mit der Note „ausreichend“ bewertet. Auch der lange Weg zum Flughafen sowie die fehlende Nähe zu Forschungseinrichtungen wurden wie im gesamten Landkreis bemängelt.
Was indes die Internet-Breitbandversorgung betrifft, sind die Ergebnisse hingegen durchaus überraschend: So bewerteten die Talunternehmer diesen Punkt mit der Note 2,16 deutlich positiver als der gesamte Landkreis (Note 2,53). Besonders zufrieden ist man am Tegernsee mit den Punkten Landschaft, dem Kultur- und Freizeitangebot, aber auch mit der Verfügbarkeit von Schulen und Kindergärten. Anbei die genaue Bewertung der einzelnen Standortfaktoren im Tal und dem gesamten Landkreis im Vergleich.
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