Der Waakirchner Landwirt Johann Strein (68) kämpfte über 25 Jahre lang für die Realisierung seiner Pferdepension im Schaftlacher Ortsteil Allerer. Ohne die Genehmigung der Behörden abzuwarten, hatte er immer wieder Gebäudekomplexe hingestellt, die nicht oder nur zum Teil bewilligt waren.
Das Landratsamt verlangte einen Teil-Abriss der Gebäude, Strein klagte dagegen. Im Frühjahr 2012 kam es schließlich zur Gerichtsverhandlung. Fünf Gebäudekomplexe – zwölf Pferdeboxen, eine Longierhalle, eine Hofwerkstatt, ein Reiterstüberl sowie ein Aufenthaltsraum – hatte sich der Landwirt ohne Genehmigung des Landratsamtes auf seinen Pferdehof gebaut.
Gegen Ablöse Genehmigung bekommen
Der Richter entschied, Strein müsse ein anderes Konzept vorlegen. Eines, das sich an die behördlichen Auflagen halte. Zusätzlich müsse er sich seine Pferdepension neu genehmigen lassen. Also reichte der Landwirt neue Pläne ein. Diese wurden schließlich vom Waakirchner Bauausschuss einstimmig genehmigt. Doch es dauerte fünf Jahre, bis auch das Landratsamt sein Einverständnis gab.
Wegen fehlender Ausgleichsflächen zog sich das Genehmigungsverfahren in die Länge. 3.400 Quadratmeter hätte Strein nachweisen müssen, aber soviel brachte er nicht zusammen. Mit einer Zahlung von 34.000 Euro in den Naturschutzfonds des Landkreises erklärte man sich schließlich einverstanden. Er erhielt alle Genehmigungen – sowohl für seine bestehenden Gebäude als auch für die beiden zusätzlich beantragten Reit- und Maschinenhallen.
Statt 18 jetzt 29 Pensionspferde
Nur die Zahl der Pensionspferde musste er auf 18 reduzieren. Doch jetzt will Strein um 11 Pferde auf 29 erhöhen. Gestern lag dem Waakirchner Bauausschuss ein entsprechender Antrag vor. Damit verbunden sei der Bau von insgesamt elf Pferdeboxen, erklärte Bürgermeister Sepp Hartl (FWG). Sechs davon seien in einem bisher nicht genehmigten Pferdestallgebäude geplant.
Andreas Hagleitner (FWG) sah darin kein Problem: „Da wir ja wissen, dass die Fachbehörden den Pferdehof prüfen und keine zusätzlichen Gebäude gebaut werden, können wir dem so zustimmen.“ Auch Rudi Reber (ABV) hatte keine Einwände: „Der Vorteil ist, dass Johann Strein jetzt das beantragt, was er bauen will. Nicht wie früher – wo er erst gebaut hat und dann den Antrag gestellt hat.
Einstimmig genehmigte der Bauausschuss den Einbau der Pferdeboxen.
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