„Eine Bäckerei, die stinkt? Gibt’s nicht.“

Fassungslosigkeit bei Evi Tremmel in Rottach-Egern. Gegen den Geruch, der frühmorgens aus ihrer Bäckerei strömt, hat ein Nachbar-Ehepaar geklagt. Ihr bleiben fünf Tage, um auf das Anwaltsschreiben zu reagieren.

Evi Tremmel bleiben fünf Tage, um auf das Anwaltsschreiben zu reagieren.

Mit 26 Jahren hat Evi Tremmel die Bäckerei ihrer Eltern in der Südlichen Hauptstraße in Rottach-Egern übernommen. Heute ist sie 51 Jahre alt. Noch nie klagte bisher jemand aus der Nachbarschaft über den Geruch von frischem Brot und frischen Semmeln.

Ein zugezogenes Ehepaar allerdings, das ein Haus in der Kisslingerstraße bewohnt, fühlt sich seit kurzem von dem Bäckereigeruch derartig belästigt, dass es nun einen Anwalt eingeschaltet hat. Wie der Merkur berichtet, hat Evi Tremmel bis zum 5. September Zeit, auf das Anwaltsschreiben zu reagieren. Ansonsten werde man den Sachverhalt an das Umweltschutzreferat des Landratsamts Miesbach weiterleiten, so droht das Ehepaar.

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Den Nachbarn stinkt’s – ins Schlafzimmer

Wie sie uns schon im Juli sagte, können solche Sätze wie „Ihre Bäckerei stinkt“ die 51-Jährige zum Explodieren bringen. Genauso wie Zuagroaste, die meinen, samt Anwalt Altbewährtes in Frage stellen zu müssen. Schließlich gibt es ihre Bäckerei schon seit 90 Jahren.

Und genauso lange schon bläst der Teiggeruch jeden Morgen ungefiltert durch die Ventilatoren ins Freie. Weil das Ehepaar sein Schlafzimmer im zweiten Stock unter einem Dachvorsprung habe und durch den „Gestank massiv beeinträchtigt und gestört sei“, wie es laut Merkur in dem Anwaltsschreiben heißt, könne es nicht mehr schlafen – geschweige denn die Wohnung nachts nutzen.

Evi Tremmel hat doch keine Zeit

Deshalb solle die Bäckereibesitzerin Abluftventilatoren einbauen lassen oder „sonstige entsprechende Vorkehrungen“ treffen, um die Geruchsbelästigungen zu vermeiden. Noch nie habe die Gewerbeaufsicht etwas moniert, sagt Evi Tremmel gegenüber dem Merkur. Deshalb werde sie auch auf das Anwaltsschreiben nicht reagieren, zumal man mitten in der Hochsaison stecke. Und Zeit hat sie von Haus aus nicht.

Schließlich steht sie täglich zwischen drei und vier Uhr morgens auf, geht in die Backstube und bereitet die Semmeln vor. So um die 3.500 Stück pro Tag. Manchmal auch mehr. Im Ernstfall hofft sie auf die Unterstützung von Bürgermeister Christian Köck. Den hat sie schon angerufen und informiert. Er stehe hunderprozentig hinter ihr, sagt Evi Tremmel.

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