Wenn der Sommer die Badegäste an den Tegernsee lockt, dann sind die Einsatzkräfte der Wasserwacht in Alarmbereitschaft. Ob Schürfwunden, Wespenstiche oder Kreislaufzusammenbrüche – egal, um welche Art von Verletzung es sich im und am Wasser handelt – die Wasserwachtler sind zur Stelle.
Rund 40 bis 50 Einsätze verzeichnen Wasserwachtler pro Jahr – die Einsätze bei den Seefesten nicht mitgerechnet. Zum Glück sei niemand im See ertrunken, zieht deren Vorsitzende Franz Xaver Weiß Bilanz.
Dennoch seien die Retter in medizinischer Hinsicht deutlich mehr gefordert gewesen als noch das Jahr zuvor. Im Februar vergangenen Jahres lösten zwei Kite-Surfer vor St. Quirin eine größere Rettungsaktion aus. Verletzt wurde niemand. Im Mai zog sich ein Radlfahrer nach einem Sturz eine Schürfwunde am rechten Knie und Unterschenkel zu, die versorgt werden musste.
Polnischer Schwimmer hatte Schutzengel
Lebensrettend musste im Mai dieses Jahres unter anderem bei einem 72-jährigen Rottacher eingegriffen werden, der nach einem Streit einen Kreislaufkollaps erlitt. Zweimal entdeckte die Wasserwacht heuer auf dem Tegernsee ein führerloses Segelboot, das offenbar durch einen Sturm von der Anlegestelle losgerissen wurde. Das Boot wurde von der Wasserwacht zum Anlegeplatz zurückgebracht.
Am 30. Juli brach ein 69-jähriger Urlauber in den Kirschner Stuben in der Rottacher Seestraße zusammen. Am 15. August retteten die Einsatzkräfte eine 30-jährige Frau, die auf einmal beim Sonnenbaden bewusstlos wurde. Den laut Weiß „außergewöhnlichsten Fall“ hatte die Wasserwacht mit einem 22-jährigen polnischen Besucher, der am selben Tag ungefähr 300 Meter auf den See hinausschwamm.
Er hatte die Absicht, den See zu durchschwimmen, unterschätzte allerdings seine eigenen Kräfte. Völlig unterkühlt und entkräftet ging er mehrere Mal unter, bevor ihn die Männer der Wasserwacht in letzter Sekunde retteten. „Der Mann hatte einen Schutzengel“, so Weiß.
Drei Bier und eine halbe Flasche Wodka machten erst kürzlich einem Jugendlichen an der Wachhütte in Rottach-Egern zu schaffen. Als der besoffene Bub bewussstlos zusammenbrach, eilten die Wasserwachtler zu Hilfe. Und auch, als sich Ende August eine rund ein Meter lange Ringelnatter auf einem Steg sonnte und die Badegäste erschreckte, waren die Einsatzkräfte der Wasserwacht zur Stelle.
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